Archiv von '2013'

Es ist Zeit..

für ein Dankeschön.
Weihnachten dieses Jahr ist ein Fall für sich. Es gibt keine Geschenke, weder für uns, noch für die Kinder. Mit Mühe und Not wird das Geld vielleicht gerade so eben für die Miete reichen und wie ich die Nebenkosten aufbringen soll, weiss ich noch gar nicht. Danke dafür an meinen Ex-Chef, der mir noch 2 Monatsgehälter schuldig ist, die ich gerade mühsam einklagen muss. Eigentlich wäre ich vor 2 Monaten das erste Mal in diesem Jahr gerade davor gewesen und hätte vielleicht sogar noch etwas über gehabt, so durfte ich 2 Monate unterwegs am Daumen lutschen und war auf Hilfe von meiner Familie und Freunden angewiesen. Mein Konto ist ausgereizt bis zur letzten Dispogrenze und mehr ein schwarzes Loch, Rechnungen werden nur noch nach Dringlichkeit sortiert und dann bezahlt, wenn ich mal ein paar Taler übrig habe.
Ohne meine Familie und viele alte Freunde, die mich nach langer Zeit wieder in ihrer Mitte aufgenommen haben, als wäre ich nie weg gewesen, würde ich wahrscheinlich schon lange in einem Pappkarton unter ner Brücke hausen. In den Zeiten der größten Not half man mir, mich zu sortieren, meine Panikattacken zu überwinden und auch finanziell. Ich glaube, das kann ich nie wieder gut machen.
Speziell möchte ich mich bei Ela, Jessy und meinem Sohn, dem ich nach vielen Jahren endlich wieder näherkommen konnte, bedanken. Bei Mama und meiner Schwester, bei Ralf für unbürokratische Finanzhilfe im rechten Augenblick, bei der Tante für ihr offenes Ohr und das Angebot, sie per Email nerven zu dürfen. Bei André dafür, dass er einfach da war, als ich ihn brauchte und bei vielen anderen, die mir halfen, alles irgendwie geregelt zu bekommen.
Es wird trotz all der widrigen Umstände ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise meiner Lieben werden, wir brauchen keine Geschenke, solange wir uns haben.
Ich wünsche meinen Lesern ein friedliches, besinnliches Fest und das alle Eure Wünsche sich erfüllen mögen. Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr genausoviel Liebe und Menschlichkeit erfahren dürft, wie ich es in der letzten Zeit durfte. Kommt gut ins neue Jahr und passt auf Euch und eure Lieben auf.

Hells Opa

Ich habe das Skript gerade nochmal überarbeitet und blogge das jetzt einfach mal so weg. Informationen zu den Hells Truckers gibt es übrigens unter diesem Link.
 

Es war kalt geworden in der Einöde, der Wind strich heulend um die Hausecken und liess die verwitterten Fensterläden klappern. Der Kamin knisterte wohlig und versuchte verzweifelt, die an den Fenstern blühenden Eisblumen zu verdrängen. Leise quietschten die alten Dielen unter dem Schaukelstuhl, als Opa sich seine Pfeife stopfte und genüsslich in Brand setzte. Der Geruch von Bratäpfeln und Vanilletabak hing schwer in der Luft, als Opa ein letztes Mal den Stopfer in die Pfeife stieß und sie mit einem langen Zug anschmauchte. Opa war mittelgroß und hager, er hatte einen kleinen Buckel vom Arbeiten und verhärmte Gesichtszüge ob der Entbehrungen der letzten Arbeitsjahre.
 
Nun saß er im Kreise seiner Enkel, die mit leuchtenden Augen zu ihm aufsahen und um eine Geschichte bettelten. Opa war viel in der Welt herumgekommen und konnte die besten Geschichten erzählen, sagten sie. Opa sah auf, das flackernde Feuer erhellte sein Gesicht, den vollen, grauen Bart, die eingefallenen Wangen. Seine Augen leuchteten ab und zu unter dem Schirm seiner schwarzen Mütze hervor und die Aufschrift „Hells Truckers“ flackerte im gleichen Takt, als trüge er ein Brandmal auf der Stirn.
 
„Damals“, fing er leise an zu erzählen, „Damals, als ich noch jung war. Es war eine Nacht wie diese, klirrend kalt und stürmisch. Der Schnee fiel so dicht, dass man die Hand vor Augen kaum sehen konnte, selbst wenn man sie wegnahm.“
 
Er hielt inne und nahm seine Brille ab, putzte sie bedächtig mit seinem Strickpulli und setzte sie nach einem prüfenden Blick in Richtung des Kaminfeuers wieder auf.
 
„Es war so kalt, dass man keine Jumbobrücken abstellen konnte, weil die oberschenkeldicken Eiszapfen daran länger waren, als die Beine. Wer unvorsichtigerweise ohne Sturmhaube beim Rangieren die Nase aus dem Fenster hielt, hatte sofort Erfrierungen und konnte die zugefrorenen Augen nicht mehr schliessen. Der Wind trieb den Schnee in Massen vor sich her und manch ein Fahrer ist von den Flocken im Scheinwerferlicht so hypnotisiert worden, dass er von der Fahrbahn abkam und im Strassengraben liegend elendig erfror, bevor Hilfe vor Ort war.
 
Diese Nacht war die Geburt einer Legende. Nur wenige, die ihn gesehen haben, können heute noch ihren Nachkommen davon erzählen. Er kündigte sich mit einer Lichtflut an, 6 Fernscheinwerfer mit je 100W erhellten die Nacht, wenn er kam. Ein gigantischer Bullfänger reflektierte das Licht, was der Schnee zurückwarf und mischte es mit dem Leuchten unzähliger gelber und roter Markierungsleuchten an den Seiten zu einem überirdischen Glühen zusammen. Ein gigantisches Sidepipe liess den 500PS-V8 röhren wie eine Urzeitbestie, wenn er an einem vorbeigeschossen kam. Der Fahrtwind, den er vor sich herschob, bildete eine eiskalte Druckwelle, die jeden in den Graben drückte, wenn er nicht aufpasste.
 
In dieser Nacht sah ich ihn zum ersten und einzigen Mal, den fliegenden Brandenburger in seinem gelben Scania.
 
Ich war seit Stunden unterwegs und hatte schon einige Male im Schneetreiben die Orientierung fast verloren. Die Strasse war mehr zu erahnen, ich konnte nur zwischen den Begrenzungspfählen und den Stangen für den Schneepflug navigieren, um nicht von der Fahrbahn abzukommen. Seit einer gefühlten Ewigkeit war ich auf der Suche nach einem etwas windgeschützten Parkplatz, um endlich in die Nachtruhe gehen zu können. Den Kampf mit dem Sekundenschlaf hatte ich ein parmal sehr knapp gewonnen und ich wusste, ich konnte nicht mehr lange so weiter machen.“
 
Er zog an seiner Pfeife, stopfte sie kurz nach und erhob sich aus dem knarrenden Schaukelstuhl, um ein Holzscheit in den Kamin zu werfen. Das Feuer flackerte kurz hoch und seine Augen glühten in der Dunkelheit des Zimmers auf. Der Schaukelstuhl knarzte erneut, als er sich seufzend wieder hinsetzte.
 
„Ich war viel zu lange unterwegs, aber aus Angst, meinen Job zu verlieren und meine Familie nicht mehr ernähren zu können, biss ich dennoch die Zähne zusammen und fuhr weiter. Mit starkem Kaffee hatte ich die Nacht überstanden, doch die Wirkung liess langsam nach und meine Augen wurden immer schwerer.
 
Plötzlich wurde ich hellwach, ich sah nach vorne in ein helles Licht, das die Bäume links und rechts der Strasse scharfe, tiefschwarze Schatten werfen liess. Ich war eingenickt und schon weit auf der Gegenfahrbahn. Beinahe hätte ich das Lenkrad verrissen und wäre ins Schleudern gekommen, so habe ich mich erschrocken. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, auf der Strasse zu bleiben und meine Pumpe jagte immer noch das Blut durch die Adern, als er hupend an mir vorbeizog. So ungefähr müssen sich die Trompeten von Jericho angehört haben, mir klangen noch stundenlang die Ohren, als ich später endlich einen Parkplatz hatte. Es war unverkennbar der fliegende Brandenburger, groß, hell, gelb und die Hells-Truckers-Fahnen an den Sideflaps flatterten im Fahrtwind.“
 
Er zog noch einmal an seiner Pfeife und seufzte. „Ohne ihn wäre ich heute nicht hier. Er hat nicht nur Angst und Schrecken verbreitet, sondern war oft auch Helfer in der Not. Scheinbar an allen Orten zugleich, wo er gebraucht wurde, doch niemand hat ihn bisher zweimal gesehen oder konnte sagen, welche Richtung er eingeschlagen hat. Stets ist er in der Nacht verschwunden, bevor sich jemand bei ihm bedanken konnte.“
 
Er putzte erneut seine Brille und schob die Ärmel seines Strickpullis hoch, so dass das Hells-Truckers-Tattoo auf seinem Oberarm ein Stückchen zu sehen war. „Nun aber ab ins Bett, Kinners, die Nacht ist kurz und wir haben Morgen viel vor.“

Doppelter Einsatz

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Zwei Schichten an einem Tag, das erlebt man auch nicht so häufig.

Populistische Lemminge

Seit einigen Tagen geistern diverse anti-islamische Bilder und Aussagen durch meinen Stream. Ich bin da etwas fassungslos, dass sich so viele an diesen Aussagen hochziehen können und die eigentlichen Probleme komplett aus dem Fokus verlieren. Wir werden überwacht, beschnüffelt bis weit in den privatesten Bereich, unsere Politik versagt auf ganzer Linie, die Lebenshaltungskosten steigen schon wieder, weil die Lobbyisten unsere Politiker in der Tasche haben und dann pullt die Linke einen dreiköpfigen Affen am Martinstag und alles springt auf den Zug auf.
Schämt Ihr euch eigentlich nicht? Ihr seid doch sonst nicht so simpel gestrickt..
Mir ist das doch völlig egal, ob das nun Martinstag heisst oder nicht, ob man „Laterne läuft“ oder „Sonne-Mond-und-Sterne“. Dass da dann auch gleich rechtspopulistische Propanganda folgt und immer weiter verbreitet wird, tut ja nun auch nicht not. Ob der Muslim nebenan sich für den Martinstag interessiert, ist mir persönlich völlig Wumpe. Wir leben in einem (angeblich) freien Land und niemand darf (sollte) für seine Sitten und Religionen verfolgt oder diskriminiert werden, das sagt das Grundgesetz und ich finde das auch richtig so. Die christlichen Religionen sind nichts, auf was man besonders stolz sein muss. Religion bringt Leid und Elend in die Welt, falls es jemandem noch nicht aufgefallen sein sollte. Natürlich unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit, aber sie dienen den Mächtigen, die Masse kurz zu halten.
Um mal ein Beispiel zu nennen:
Natürlich stört es den muslimischen Facharbeiter nicht, wenn er „Weihnachtsgeld“ bekommt, auch wenn er kein Weihnachten feiert. Er bekommt eine Gratifikation für seine im ganzen Jahr geleistet Arbeit, genau wie der christliche Arbeiter, der nebem ihm am Band steht. Davon mal ab feiert wohl kaum jemand hier wirklich Christi Geburt, oder? Das ist sowas von plump, ich könnt am laufenden Meter Knochen kotzen.
Reisst Euch mal zusammen, die Augen wieder geradeaus und den Verantwortlichen in diesem unseren Land auf die Finger geschaut, das wäre viel wichtiger, als plumpe Parolen wiederzukäuen..

Reife Leistung

Ich kam heute von der A38 am Dreieck Drammetal auf die A7 Richtung Göttingen. Da ich recht schwer war, habe ich mich bemüht, nach der auf 60 km/h beschränkten Kurve ordentlich Schwung mitzunehmen, um mich gut in den fließenden Verkehr einfädeln zu können. Auf der Beschleunigungsspur fuhr ich dann parallel zu einer roten Daimler-Maschine der neuen Generation, die immer weiter zu mir rüber zog. Die Spur ist recht eng dort und ich kam der Leitplanke immer näher, ohne dass der Kollege aufgehört hätte. nach rechts zu ziehen. Also habe ich Anker geworfen, die Hupe gedrückt und es gerade noch geschafft, dass er mir nicht den linken Spiegel abfuhr. Fluchend bin ich dann hinter ihm reingezogen und bemerkte, dass die Mittelspur über Kilometer frei war, er hätte mich also bequem reinlassen können.
An der nächsten Steigung hatte ich genug Schwung, um zumindest bis zu seiner ersten Trailerachse an ihm vorbei zu ziehen, bevor er wieder Gas gab und ich meinen Überholvorgang abbrechen musste. Wenigstens hatte ich mir das polnische Kennzeichen notiert und als ich hinter ihm wieder einscherte, das vom norwegischen Auflieger auch noch.
Ich blieb dann hinter ihm und war ein wenig verwundert ob seiner „raumgreifenden“ Fahrweise. Er fuhr Schlangenlinien, immer halb auf den Pannenstreifen und halb auf die Mittelspur. Ein, zwei Mal scherten gerade noch eben PKW auf die linke Spur aus. Noch dazu konnte er sein Tempo nicht halten, er pendelte immer zwischen 78 und 85 km/h.
Auf Höhe Göttingen Nord rief ich dann die Polizei an, das war mehr als gefährlich, was der da ablieferte. Die Polizei rief mich dann mehrmals zurück, wo wir uns befinden und ob ich noch immer hinter ihm wäre. Etwa 25 km später haben sie mich dann überholt, sind vor ihm eingeschert und haben ihn auf den nächsten Parkplatz gezogen. Ich bin weitergefahren, weil der Parkplatz gesperrt und auf der Bremsspur nicht genügend Platz für 2 LKW und die Schergen war. Kurze Zeit später rief mich dann einer der Beamten wieder an und bedankte sich, der Kollege hatte beim Alkoholtest 2 Promille, das Fahrzeug wurde gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung an die Kette gelegt und der Fahrer zur Blutprobe mitgenommen. Man bräuchte noch meine Aussage und ich sollte mich dann mit den Kollegen aus Hildesheim auf einem Rastplatz treffen, um diese zu machen, was ich auch gerne tat.
Mit 2 Promille kann ich nicht mehr laufen, von daher ist das wirklich eine reife Leistung, einen 40-Tonner damit mehr oder weniger auf der Strasse zu halten. Wenn man die Tagespresse auf Berufliches beobachtet, so wie ich und viele andere Fahrer es tun, dann stösst man gerade in der letzten Zeit vermehrt auf Meldungen, an denen alkoholisierte und häufig osteuropäische Fahrer beteiligt waren. Ich weiss nicht, ob es an der besseren Vernetzung heutzutage liegt, dass man es mehr wahrnimmt, oder ob da eine tatsächliche Zunahme vorliegt. Ich möchte es auch ungerne an den Osteuropäern festmachen, die tun auch nur ihren Job, fern der Heimat, teilweise über Wochen und verdammt niedrig entlohnt. Ich hab sogar noch Verständnis dafür, wenn da einer zur Flasche greift. Für Fahren unter Alkoholeinfluss habe ich allerdings überhaupt kein Verständnis.
Wir werden uns wohl an solche Dinge gewöhnen müssen, denn diese Jungs werden in Zukunft mehr und mehr unsere Dinge des täglichen Bedarfs auf deutschen Strassen bewegen. Die deutschen Fuhrbetriebe kämpfen schon seit Jahren ums Überleben, an den Löhnen kann man nicht mehr viel sparen und der Nachwuchs bleibt aus, denn die jungen Leute haben keine Lust, für den halben Stundenlohn eines polnischen Erdbeerpflückers 200 Stunden im Monat zu reissen und wochenlang von zuhause getrennt zu sein.
Quo vadis, deutsches Transportgewerbe?

Per aspera ad aspera,

per aspera ad aspera
Hat den Traum zu leben nichts als Schinderei beschert?
Per aspera ad aspera, per aspera ad aspera
Und hätt ich es geahnt, ich wäre doch nicht umgekehrt
Der Weg ist nie das Ziel, nur ihn allein hab ich erreicht
Per aspera ad aspera und nichts ist jemals leicht
Die Sterne fest im Blick, war jeder Schritt auch eine Qual
Per aspera ad aspera, wir hatten niemals eine Wahl

(ASP)
Nachtfahrten sind nicht mein Ding. Morgens hängt man wie ein Zombie am Lenkrad und hat nur noch die Koje im Sinn. Heute Nacht kam noch dazu Nebel auf, Sichtweiten teilweise unter 20m. Der einzige Vorteil war, dass es den schief an den Himmel getackerten Mond unsichtbar machte. Inzwischen habe ich meine 13 Stunden Schichtzeit weit hinter mir und stehe beim Kunden immer noch nicht an der Rampe. Ich könnt grad Knochen kotzen, ich will endlich ins Bett!
Die Dispo wird sich auch freuen, ich sollte die Dose noch nach Frankfurt bringen und dort einwerfen, das wird leider wohl nichts mehr, denn mit 20 Minuten Fahrtzeit komme ich da nicht mehr hin. Das TFG-Terminal hat bis 21.00 geöffnet, wenn das hier jetzt nicht mehr allzu lange dauert, habe ich ja vielleicht noch eine Chance, wenigstens heute Abend durchzutauschen, ansonsten eben Morgen..
Um sowas mache ich mir keinen Kopf, ich hab mir die Nachtschicht nicht ausgesucht, im Gegenteil, aufgrund der Tatsache, dass die Betablocker müde machen, versuche ich sowas zu vermeiden. Davon mal ab geht immer ein ganzer Tag verloren, wenn man wieder auf Tagschicht dreht und diese Woche wird kurz, ich habe nicht einmal mehr 40 Stunden in der Doppelwoche zur Verfügung, weil sie mich letzte Woche so gescheucht haben.
Ach, was freue ich mich schon auf die Diskussionen..*soifz*
 

Die Sonne scheint..

..und es ist arschkalt draussen. Kaffeeduft zieht durch die Hütte, der Frühstückstisch ist gedeckt. Dummerweise nicht zuhause, sondern in der Pampa bei Wittingen.
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Ich verbringe mal wieder den Feiertag weit weg von meinen Lieben, wie wohl die meisten der fahrenden Zunft. Der Motor läuft, um die Batterien zu laden, bei den Temperaturen heute Nacht lief die ganze Zeit die Standheizung und es sieht nicht so aus, als würde sie tagsüber mal Pause machen. Nachher werde ich ein wenig Fahrzeugpflege betreiben. Scheiben putzen, Staub wischen, feudeln und eine Blinkerbirne wechseln stehen auf dem Programm.
Heute Mittag wird dann gekocht und anschliessend werde ich mal einen kleinen Spaziergang zur Otterstation auf der anderen Seite des Hafens machen. Ich mag Otten, das sind lustige Gesellen und vielleicht springen ein paar Bilder für Daniel dabei raus.
In diesem Sinne, einen schönen Feiertag Euch allen..

Ein wenig gruselig..

..war das ja schon und wenn nicht der Kollege vor mir mit der gleichen Geräuschkulisse voll beladen auf die Waage gefahren wäre, hätte ich das bestimmt verweigert..

In Dülmen ist scheinbar die Zeit irgendwo in den 1940ern stehengeblieben.
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Ich hab..

..die Dicken faxe..oder so..
Seit 2 Wochen unterwegs, meine Vorräte gehen zur Neige und ich hab keine sauberen Klamotten mehr. Seit 3 Tagen Nichtraucher, weil ich auch keinen müden Cent mehr im Portemonnaie habe. Das ist dann genau der richtige Zeitpunkt, um mir blöde zu kommen. Dispo ruft an:
„Sieh mal zu, dass Du nach Hamburg kommst. Papiere faxe ich Dir ans Büro, Du gibst Eurogate ab, nimmst Bukai auf, machst Veti und verzollst Waltershof. Veti muss bis 16.30 gelaufen sein. Und dann stehst Du am Montag um 8.00 in Neuss.“
*kopfkratz* Ich hab das letzte Wochenende draussen verbracht, kam Samstag Mittag zum Stehen, weil ich in Holland im Verkehr steckengeblieben bin, stand am Mittwoch schon wieder 6 h rum, weil sie nicht wussten, was sie mit mir anfangen sollen und hab gestern auf Biegen und Brechen die Shice bereinigt, die sie da zusammendisponiert haben, während dauernd das Telefon klingelte, ob ich denn schon aufgenommen hätte.
Ich hab ja nix dagegen, zu arbeiten, aber bevor man mich wieder ein Wochenende verkürzen lässt, könnte man zumindest mal fragen, ob ich damit überhaupt einverstanden bin.
Veti heisst mindestens 1 h, Zoll selbst abfertigen in Waltershof geht am Freitag nicht unter 2h ab, das kenne ich zur Genüge. Über die Terminals brauchen wir uns da gar nicht zu unterhalten, 1h ist in der Woche ja schon Minimum, also wird es heute Abend spät und ich kann mich ja auch noch auf 2 h Heimweg gefasst machen.
„Öhm, nöö. Ich mache erstmal ein gepflegtes 56h-Wochenende, muss ausgleichen.“
„Okay, dann hast Du jetzt sehr lange Wochenende. Tschüß.“ *klick*
5 Minuten später der erwartete Anruf vom Chef, was ich gemacht hätte, ich solle das Chassis abstellen und bräuchte dort nicht wieder zu erscheinen, haben sie ihm gesagt. Also hab ich ihm meine letzten 2 Wochen haarklein im Detail erzählt und auch klargemacht, dass ich nichts gegen Verkürzungen habe, aber nach 2 Wochen draussen einfach Zeit brauche, um mich zu regenerieren und nicht bereit bin, auf den Ausgleich zu verzichten. Letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die Tour fahre und dann Ende nächster Woche woanders eingesetzt werde.
2 Minuten später klingelt das Telefon erneut, Dispo dran.
„Wir haben ja alles besprochen, Montag dann 12.00 Neuss, Papiere wie gehabt. Schönes Wochenende.“
Ich glaube, Disponenten vergessen manchmal, dass auch auf dieser Seite des Telefons Menschen sitzen. Der Ton machte bekanntlich die Musik.
Trotz allem habe ich langsam aber sicher die Nase voll. Nächste Woche habe ich einen Telefontermin mit dem Arbeitsamt, ich werde mal meine Möglichkeiten ausloten, etwas anderes zu machen. So langsam geht mir das alles hier zu sehr auf die Psyche..

Mal wieder ein Video

Ich hab mal auf der Rücktour durch den Odenwald die Kamera ein wenig mitlaufen lassen. Schöne Gegend zum Urlaub machen, definitiv. Für 40-Tonner allerdings nur bedingt geeignet, vor allem im Begegnungsverkehr muss man sehr auf seine Spiegel achten.


Die Musik ist vom neuen Album „Nimmermehr“ von Mono Inc., das hier momentan irgendwie auf Dauerschleife läuft..