Archiv von 'Juli, 2010'

Ich habe heute nach langer Zeit mal wieder die Gothic-Sektion auf Jamendo durchstöbert. Dort findet man gute Musik von unbekannten Künstlern, die unter Creative Commons Lizenz steht und frei zum Download verfügbar ist.
Bin schon über so manche musikalische Perle gestolpert dort. Heute habe ich mich an Shino „festgehört“. Seine Alben sind entweder direkt über seine Webseite oder über Jamendo zu bekommen.
Gänsehaut ist garantiert, Akustikgitarre und dazu diese Stimme, eine Zeitreise in meine Jugend..
Als Hörprobe empfehle ich „Belief“ aus dem Album „Unseen“, und jetzt müsst Ihr mich entschuldigen, mein Kopfhörer wartet 😉

Nachtaktiv

Ich hab irgendwie auf Nachtschicht gewechselt gestern. Hab nachmittags in Schwerin abgeladen und bin direkt an der Rampe in die Nachtruhe gegangen, dann heute früh einen Container für Braunschweig durchgetauscht, den am frühen Mittag in Braunschweig auch abgeladen und mit der leeren Dose zu meinen Freunden bei Wolters. Ihr erinnert euch an die? Das waren die Pingeligen hier, die mich tagelang durch den Reifenpuff über die B3 haben kullern lassen. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn wir den Leercontainer da gleich hätten verwursten können, aber von Anfang an:
Ich habe den Container da vorgestellt, sie wollten mich sogar heute schon beladen obwohl ich erst morgen um 11.00 h Termin habe. Dummerweise scheiterte es dann wieder an der Dose. Wie man auf dem Foto erkennen kann, ist der vorne ein wenig verbeult und an der Seite ist eine Sicke leicht eingebeult, das reicht denen dann schon wieder mal, um den abzulehnen.

Immerhin wiegt der voll dann 20t und steht unten im Schiff, nicht auszudenken, wenn der dann Wasser zieht und die Dosen da drinnen nass werden und dann womöglich auf Zypern keiner die Plörre das leckere Bierchen haben will..
Jetzt stehe ich kurz vor Soltau an der B3 und fahre morgen in aller Herrgottsfrühe nach Hamburg, die Dose gegen eine andere tauschen und dann wieder quer durch die Pampa zurück nach Braunschweig. Man hat ja auch sonst nichts vor.. 😉

Wie kommt der Kaffee in die Dose?

Na so:

Fahrerkarte auslesen und auswerten unter Linux

Ich hatte schon lange die Nase voll davon, für sowas immer eine Virtuelle Maschine mit Wintendo starten zu müssen und habe daher heute mal ein wenig gefummelt und mir die passende Software unter Linux installiert. Da ich annehme, daß es noch mehr Fahrer gibt, die unter Linux vor dem gleichen Problem stehen, versuche ich mal, meinen Weg dorthin zu zeigen.
Dieses Howto bezieht sich auf Debian Lenny, wird aber wohl so ähnlich auch für andere Distributionen einsetzbar sein. Zusätzlich zu diesem Blogeintrag werde ich es bei den Unixfreunden in der Howto-Sektion veröffentlichen.
Ich habe mir einen SCR331 USB-Kartenleser mal vor Urzeiten über Ebay für kleines Geld besorgt. Für diesen müssen jetzt die passenden Softwarepakete installiert werden:
apt-get install libusb-0.1-4 libpcsclite1 libpcsclite-dev pcscd pcsc-tools build-essential autoconf xlibs-dev libccid
Auf der Rückseite des Kartenlesers ist eine Teilenummer angegeben, liegt diese unter PN: 904622, so muß er geflasht werden, um unter Linux zu laufen. Das Flash-Utilty für Linux gibt es hier, die Firmware ist hier zu bekommen. Das Binary aus dem Firmware-Archiv extrahieren, dann den Firmware-Updater installieren und mit einem Editor /usr/local/scm/ini/fwupdate.ini öffnen und folgendermaßen editieren:
<fwupdate>
<key>DevIdMatch</key>
<value>False</value>
<key>UpgradeOnly</key>
<value>False</value>
<key>UpdateClParams</key>
<value>True</value>
<key>ForceDw</key>
<value>False</value>
<key>SkipVerifyDw</key>
<value>False</value>
</fwupdate>
Danach lässt sich die neue Firmware problemlos in den Reader flashen. Achtung! pcscd darf nicht laufen!
Nach dem Flashen den Reader abziehen und neu einstecken, pcscd starten mit /etc/init.d/pcscd start, der Reader sollte jetzt bei Eingabe von pcsc_scan angezeigt werden.
Wenn bis hierhin alles glatt gelaufen ist, können wir ja zum Eingemachten übergehen:  dem Auslesen der Fahrerkarte, noch dazu archivierungsfähig und auswertbar.
Zuerst brauchen wir noch einige Pakete aus dem Debian-Repository:
apt-get install swig1.3 python-wxgtk2.8
Dann laden wir uns pyscard herunter und entpacken es, wechseln in das Verzeichnis und rufen /usr/bin/python setup.py build_ext install auf.
Zum Auslesen der Fahrerkarte gibt es seit kurzem ein Python-Skript: FahrLinux, das laden wir uns auch herunter und entpacken es in ein Verzeichnis. FahrLinux ist noch beta, geht aber schon prima.
Nun stecken wir unsere Fahrerkarte und rufen Fahrlinux auf:
./fahrlinx

Ein Doppelklick auf die angezeigte Fahrerkarte und danach ein Klick auf „Start“ lesen die Karte aus und legen eine archivierbare .DDD-Datei im Fahrlinux-Verzeichnis ab.
Diese kann man prima von unterwegs per Email ans Büro schicken 😉
Nun zur Auswertung der Daten, man möchte ja auch gerne wissen, was man falsch gemacht hat unterwegs. Für solche Dinge gibt es readesm. Zuerst ziehen wir noch einige Pakete aus dem Repository nach:
apt-get install libboost-program-options-dev libgcrypt11-dev libgmp3-dev
Dann entpacken wir readesm und kompilieren es:

make
make install

Praktischerweise bringt es gleich einige Skripte mit, als KDE-Nutzer habe ich mir die Endung .DDD mit /usr/local/bin/readesm-wrap-kde verknüpft, das konvertiert die Daten in HTML und ruft sie gleich im Standardbrowser auf, so daß man bequem seine Verstöße kontrollieren kann.
/usr/local/bin/readesm-wrap-firefox ruft die Seite im Firefox auf.


Für alle, die das gerne noch ausweiten möchten, hier noch der Hinweis auf opendtacho.org. Das Projekt arbeitet an einer Lösung für Speditionen, die auf Linux basiert. Die mit FahrLinux gezogenen Daten lassen sich dort importieren, es wird mit einem Tomcat gearbeitet und eine hierarchische Nutzerverwaltung ist ebenfalls möglich, so daß man seine Fahrer die Karten auslesen lassen und in die Software einpflegen kann. Es lassen sich Tätigkeitsberichte erstellen, etc.

Bettenwechsel

Heute war es wie verhext. Erst Wartezeiten bei Kruse in Brunsbüttel ohne Ende, dann Stau rund um Hamburg wegen Bettenwechsel. Stau im Terminal, weil alle wegen des Staus zu spät reinkamen und Stau im anderen Terminal aus dem gleichen Grund, Container nicht verzollt, Stau an der Zollstation wegen der ganzen verspäteten Polen. Und nun stehe ich auf dem Platz in Hamburg und fahre erst morgen früh nach Hause, weil ich komplett aus der Zeit gelaufen bin. Falls jemand wissen möchte, wo ich den Tag verbracht habe:




Wenn ich für jeden PKW, der im toten Winkel einfach vor meine Nase gezogen ist und mehr oder weniger nur zufällig überlebt hat, eine Kerbe ins Lenkrad geschnitzt hätte, wäre ich wohl nur noch mit der Lenkradspeiche lenkend aus dem Elbtunnel gekommen..
Die Kollegen waren heute abend durchgehend ausnehmend aggressiv im Hafen, vor allem die Hafenschlampen Stadtkutscher, die bekommen ja in den meisten Firmen eine Prämie, wenn sie mehr als X Container pro Tag durchziehen.
Und nun geht es ohne Abendessen ins Bett, mein Kühlschrank ist leer 🙁

Generationentreffen

Sowas ist ein netter Zufall:


Geschossen heute am Zoll Veddel. Ponton-Kurzhauber sieht man ja nun nicht wirklich alle Tage und wann hat man mal Gelegenheit, sich mit dem modernsten Stück Technik direkt daneben zu stellen?

Mir ist schon ganz schwindelig..

Ich fahre seit 2 Tagen im Kreis. Immer Leerdose bei Star Container holen, bei GÜHH laden, im Eurogate einwerfen und von vorn.
Gottseidank gehts morgen endlich raus aus Hamburg.

Hat gepasst..

Container rein, Leercontainer raus, abstellen in Bargteheide und dann Karte raus und Out nach Hause. Das ist legal, die Heimfahrt darf man ohne Karte machen, die Fahrt zur Arbeit nicht.


In Kiel noch AdBlue getankt und Trecker gewaschen, dann nach Hause.

Wochenende in Sicht!

Das Bild ist von gestern abend, inzwischen bin ich schon 2 Stunden weiter. Erlaubt sind 90 Stunden in einer Doppelwoche, rechts unten wird die aktuelle Doppelwoche angezeigt..


Das reicht dann grad noch nach Hause, ich hab ja eh noch nachzuholen vom letzten Wochenende 😉

Das letzte Mal in Allertal

Wenn ich über die A7 Richtung Süden gefahren bin, bin ich meistens am T+R Allertal eingekehrt. Alte Gewohnheit aus meiner Schwerlast-Zeit. Saubere Duschen und vor allem gibt es dort einen Buletten-König (Ich gebe zu, ich bin süchtig nach dem Fraß 😉 )
Ab heute hat sich das wohl erstmal erledigt. Der Pornoschuppen Erotikshop Schwarmstedt hat dort einen Gelenkbus zur Werbung auf dem LKW-Parkplatz stehen. Mal ganz davon ab, daß ein Plakat das defintiv auch getan hätte, was versprechen die sich davon? Meinen die ernsthaft, vergessliche UrlauberInnen auf dem Weg in den Süden machen da schnell einen Schlenker? „Duuuu, Schatz? Ich hab meinen Dildo liegen gelassen, lass uns da schnell einen neuen kaufen.“ Oder meinen die, wir Fernfahrer bringen unseren Frauen einen mit, statt Blumen?
Schwarmstedt fand ich nie so toll und Allertal ist durch diese Aktion auch in meiner Achtung gesunken. Das ist keine effektive Werbung, sondern ein Ärgernis.
So..nu hab ich aufgegessen und werde mal den schimpfenden Urlauber aus seinem Wohnmobil befreien. In Ermangelung genügenden Bewegungsspielraums habe ich nämlich 5 cm neben ihm geparkt und die ganze Zeit beim Essen geflissentlich die gegen den Container bollernde Tür ignoriert 😉