Archiv vom 'Juli 10th, 2010'

Begegnung der dritten Art

Die Straßen wurden immer enger, kaum breiter als unser LKW, als wir gestern dann von der A3 abgebogen waren. Ungläubiger Blick aufs Navi, noch 30 km und nur noch Treckerwege dritter Ordnung. Die Straße, die auf unseren Lieferpapieren stand, entpuppte sich als durchnummerierter Ort, von der Abladestelle nichts zu sehen. Also Warnblinker an und zum Telefon gegriffen, wir hatten uns ja bereits nachmittags für 21.00 angekündigt und eben um diese Zeit nochmal mit dem Kunden telefoniert, weil wir etwas länger brauchten. Kein Netz. Weder D1 noch D2 oder Eplus. Ratlos standen wir da und blockierten die „Hauptstraße“. Von hinten kam jemand angelaufen. „Da vorne links und dann den nächsten Feldweg oben auf der Kuppe links rein bis zur Windmühle“, hieß es.
Wir schafften es gerade eben so, links abzubiegen, ohne 50m Dachrinne einzusammeln und fuhren auf einem noch engeren Weg einen steilen Hügel hoch. Rechts ein Gehöft, links ein Feldweg mit deutlichen Fahrspuren, da sind wir dann rein, eine Kuppe und 2 Kurven später sahen wir dann die Solaranlage und fanden zu unserer Freude auch einen großen Platz zum Wenden am Fuße des Windkraftwerks vor.
Abgeladen war dann in knapp 30 Minuten und wir drückten uns rückwärts in das Ende des Feldweges um unsere Nachtruhe zu machen. Still wars und heiß. Fenster auf konnte man vergessen, dann hätten die Stechmücken uns wohl weggetragen. Die Arbeiter zogen sich in den wohlverdienten Feierabend zurück, nur ein einsamer Wachmann und wir standen da mitten im Nichts.
Dann plötzlich ein helles Licht, das dumpf brummelnd immer näher kam. Es verschwand kurz, tauchte wieder über den Bäumen auf und das Brummeln wurde immer lauter. Es schwenkte einmal nach rechts und wieder nach links und plötzlich geblendet schlossen wir die Augen, während Sven seinen LKW einmal um den Platz drehte und dann auf den versprochenen Kaffee herüber kam 🙂
Aus dem Kaffee wurden dann ein paar Stunden Plausch und gegen 2.00 h waren wir dann endlich in der Koje. Heute morgen hatte ich dann leichte Probleme, meinen Kollegen aus der Koje zu bekommen. Ich habe die erste Schicht gefahren, während er rumgemuffelt und noch ein wenig geschlafen hat. In Northeim haben wir dann gewechselt, so daß ich jetzt diesen Beitrag schreiben kann 😉