Geht ruhig nach Hause..

..ich mache dann das Licht aus.
Heute Morgen hatte ich das lange befürchtete Telefonat. Die Firma ist ja schon seit Monaten in der Insolvenz und es sah bislang immer so aus, als wenn wir es schaffen würden. Jeder hat hart gearbeitet, gemeinsam zogen wir an einem Strang. Es hat alles nichts genutzt, trotz Unterstützung von allen Seiten und wirklich guter Auftragslage sieht der Insolvenzverwalter keine Zukunft für uns. Mangelnde Liquidität lässt sich nicht von heute auf morgen abstellen und somit bleiben die Auftragsbücher ab heute geschlossen. Ich bin der letzte, der noch unterwegs ist, wenn die Kollegen jetzt nach und nach ihre Trecker auf dem Hof abstellen und ihre Sachen ausräumen.


Ich werde die Firma wirklich vermissen. Klar gab es mal Reibungen und man hat sich mal über den Anderen geärgert, aber das Zwischenmenschliche war einfach klasse und wir waren ein super Team. Emma werde ich auch vermissen, sie war ein gutes Arbeitsgerät und hat immer brav und zuverlässig ihren Dienst versehen, mal davon abgesehen, dass sie ein Stück Heimat für mich war, ein Zuhause..
Ich hab grad mit meiner Frau telefoniert und sie in Kenntnis gesetzt. Irgenwie wird es weitergehen, ich hoffe nur, dass der Spaß nicht dabei auf der Strecke bleibt, denn ohne Spaß ist das nur ein Job, kein Beruf, und damit könnte ich nicht leben.
Jetzt sitze ich hier in meiner Pause im Frankenland und mümmele lustlos mein Frühstück in mich rein. Trotz strahlendem Sonnenschein könnte das Brot durchaus auch Styropor sein, ich würde den Unterschied kaum schmecken..
Viel meiner Zukunftspläne sind nun geplatzt, ich werde wohl einige Zeit brauchen, um mich zu sammeln und neu aufzustellen, denke ich.. trotzdem wird es weiter gehen, Arbeit gibt es genug momentan, da mache ich mir keine Sorgen.

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