Eine (hoffentlich erfolgreiche) Herzverpflanzung – Teil1

Mein Auto ist kaputt. Motorschaden. So wie es aussieht, ist der Zahnriehmen bei 120 auf der Autobahn gerissen, der Motor sitzt auf jeden Fall fest. Der letzte Zahnriemenwechsel liegt gerade 30 Tkm zurück, das sollte also eigentlich nicht sein, ist aber trotzdem passiert. Der ADAC hat uns von der Autobahn zum Stützpunkt geschleppt, von da aus ging es dank der Hilfe meiner Freunde mit einem Leihtrailer hinter einem VW Bulli nach Hause.

Anfangs war ich etwas ratlos, ein neuer Motor kostet inklusive Anlieferung durch Spedition kurz unter 2000 €. Völlig illusorisch. Gebrauchte Motoren gibt es ab etwa 550 €, aber ohne Garantie, unklarer Zustand, kein Mensch weiß, wie gut oder schlecht der zum Schluß gelaufen ist. Dazu kommt dann noch ein runder 100er für Speditionsversand. Das Auto sollte einen Tag später zur Nachkontrolle zum TÜV, alle Mängel waren behoben. Die hielten sich eh in Grenzen, normaler Verschleiss halt bei einem 9 Jahre alten Gefährt.

Bei Ebay Kleinanzeigen fanden wir dann eine Limousine mit Unfallschaden, Motor läuft noch. Ich habe den Händler kontaktiert und angefangen, die Tour zu organisieren. Zugfahrzeug, Leihtrailer, Begleitung, was man halt so braucht. Zu dritt sind wir dann nach Bremen gefahren und der Unfallwagen hörte sich gut an, der Motor war trocken und schnurrte wie ein Kätzchen, Laufleistung ähnlich wie meiner. Der Unfaller kam aus eigener Kraft auf den Trailer und wir machten uns auf den Rückweg.

 

Gleich am nächsten Tag habe ich dann begonnen, ihn zu demontieren. Haube runter, Luftfilter und viel Plastikgeraffel aus dem Weg nehmen, Flüssigkeiten ablassen, Kabel, Schläuche, Kühler, alles musste aus dem Weg..

 

Aufgrund der Kaltverformung auf der Fahrerseite war es gar nicht so einfach, den sicher auf die Bühne zu bekommen..

 

Stoßstangenhaut, Scheinwerfer und ein paar Kleinteile wurden demontiert und in den Kofferraum gepackt.

 

Klimaanlage, Servolenkung, Kühlwasserschläuche kommen raus..

Beide Antriebswellen gezogen, der Einfachheit halber komplett mit Querlenkern und Bremsen..

 

Hilfsrahmen ist angelöst und mit Gurten angetüddelt, damit die letzte Schraube raus kann, ohne dass er mir auf den Kopf fällt.. Davon mal ab ist der recht massiv und ich war den ganzen Tag alleine am Basteln..

 

Da ist er..Liegt inzwischen bei Haube, Stoßfänger und Auspuff an der Seite..

 

Inzwischen habe ich Hilfe bekommen und nachdem die letzten 3 Schrauben vom Getriebehalter demontiert waren, die Pendelstütze entfernt und die Benzinleitung gekappt, konnten wir die Karosserie ohne Motor und Getriebe anheben. Für den Motor bestelle ich jetzt die Teile, die ich brauche um ihn zu überholen.

 

Mit der tatkräftigen Unterstützung von Freunden und Nachbarn wurde dann der Rest vom Unfallwagen erst einmal vor die Halle gewuppt, das kann ich in aller Ruhe auch draussen ausschlachten.

Einiges werde ich mir auf Lager legen, anderes geht dann über Ebay weg, ich muss die Kosten so gering wie irgend möglich halten,weil ich mir das alles vom Mund absparen muss.

Jetzt steht der Ausbau des kaputten Motors und die Überholung des Austauschmotors auf dem Programm, heute allerdings gönne ich mir eine Pause, das hat mich körperlich sehr mitgenommen, vom mentalen Aspekt gar nicht zu reden. Ohne meine Freunde hätte ich das alles gar nicht geschafft.

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