Archiv der Kategorie 'Unterwegs in Absurdistan'

Gibt ja so Buden..

..da möchte man nicht tot überm Zaun hängen. Bin in Wittingen und lasse gerade die Dose leer rümpeln. Könnte ein paar Minuten dauern :/


In den Kartons befinden sich Schuhe, auch wenn sich die Beschreibungsliste der Zollfreigabe eher wie die Abfalltonne eines Chinarestaurants liest: Robbenprodukte, Hunde- und Katzenfell soweit nicht anders bestimmt, etc. pp.
Hier rein zu kommen war ja schon mit Quälerei verbunden, sauenges Tor, PKW daneben und nicht genug Platz auf dem Hof, um auf einen Schwung vor die schräge Rampe zu ziehen.


Vorne nur Feldweg, der zu ein paar Garagen führt, hinten ein kleiner Hofplatz, der hoffentlich zum Wenden reicht. Rückwärts über den langen Spiegel auf die Bundesstraße raus hab ich nämlich gar keine Lust..



Freitag soll noch eine Dose hierher, dann aber am besten auf einem Slider in Stellung 2, da waren 2-3 Kurven in den Dörfern auf dem Weg hierher, die mit einem normalen Chassis und angehobener Liftachse (bei 8t in der Büchse kein Wunder) kaum zu nehmen waren. Schauen wir mal..ich trink erstmal in Ruhe einen Kaffee und dann gehts wieder nach Hamburg zurück nachher..

Unfreiwilliger Tankpreller

Gestern habe ich in Tornesch am Autohof die Emma nochmal abgefüttert, bevor ich in die Nachtruhe ging. Immerhin lag sie mir schon den ganzen Tag in den Ohren, dass sie etwas zu futtern bräuchte. Also schnell von der A23 runter, 2 Säulen eingehängt und laufen gelassen. Drinnen an der Kasse dan beide Säulen angegeben und mir noch ein paar Hustenbonbons gegriffen. Mit DKV bezahlt und weiter gings, ich wollte zumindest noch bis Hohenfelde kommen. Später dann auf dem Autobahnparkplatz die Tankrechnung in die Buchhaltung eingegeben, fiel mir auf, das die junge Dame an der Kasse nur 1 Säule berechnet hatte. Heute morgen hab ich dann auf dem Autohof angerufen und Bescheid gegeben, dass ich auf dem Rückweg noch einmal vorbei komme und die Rechnung begleiche. Große Freude bei der Kassiererin, aber glaubt man ja nicht, dass ich heute beim bezahlen in irgendeiner Form Dank für meine Ehrlichkeit bekommen habe.
Noja..andere Autohöfe haben auch schöne Säulen, oder wie war das?

So wie der Kollege..

..gestern die Chassis zusammengestellt hat, hätte er heute morgen auch ruhig 4 20’er rausholen können.. :mrgreen:


Alle Königszapfen waren säuberlich in die Rahmen der jeweils darunter stehenden Chassis eingefädelt.
Okay, er hätte eventuell die Maße für Gigaliner leicht überschritten, aber effektiv wärs ja mal gewesen..
Gut, dass meines links außerhalb des Bildes stand ;).

Alternativlos..

..ist nicht nur zu recht Unwort des Jahres, sondern auch die Argumentation für die grüne Mafia :mrgreen: ..

Irgendwie..

..bin ich seit Tagen ohne Internet gewesen. Vorgestern abend in Bremen brach die Verbindung plötzlich zusammen und ich kam nicht wieder rein. Interessanterweise bekam ich vom Radius eine IP zugewiesen, aber es kam keine Route zustande. Ein Ping auf einen beliebigen Server brachte eine Namensauflösung, aber 100% packetloss. Muss mal googlen heute, was da mit meinem UMTS los ist. Ich habe aber einiges zu bloggen gehabt, was ich dann heute nachschiebe..

..den ich da von Bremerhaven nach Aurich fahre. Das einzig Angenehme ist der geringe Windwiderstand, aber das Geklapper macht einen schier wahnsinnig.


Mein Kollege und ich mussten uns extra noch jeder ein Leihchassis organisieren lassen, weil sich auf unseren Slidern keine 40′ hochgestellt fahren lassen und diese seltsamen Klöter-Flats keinen Tunnel haben und somit auch nicht auf einen Gooseneck passen.


In Bremerhaven lagen 25 Stück von diesen Klappergestellen, 8 sind auf Tour nach Aurich. Gesamt werden es 7 Touren, eine davon mit einem einzelnen Flat.

Schwere Geburt..

..war das mit der Feldküche heute. Ich bin gemütlich um 6.30 h aus den Federn und stand um 7.00 h beim Wachmann. Immerhin ist das eine große Kaserne gewesen, also sollte ich ja nach dem Morgenappell endlich auch die Dose loswerden. Dachte ich. Wurde schnell eines Besseren belehrt..
Gestern gab man mir ja schon eine interne Telefonnummer mit, auf der der Wachmann dann heute morgen anrufen sollte. Ging keiner ran. Der Kollege probierte noch 2 andere Rufnummern, dann kam er freundlich lächelnd mit der Mitteilung zu mir, ich möchte doch bitte um 8.30 h noch einmal wiederkommen, da wären dann alle Gleitzeiter auch im Hause.
Ich also wieder zurück, quer durch die halbe Kaserne, und auf meinen Parkplatz gerollt. Dort hab ich dann in aller Ruhe einen Kaffee getrunken und mir noch 2 Folgen der 4077ten reingezogen, bevor ich mich dann erneut auf den Weg zur Wache gemacht habe.
Diesmal hat es geklappt, ich bekam die Anweisung, auf P11 zu fahren, noch ein kurzer Blick auf den Stadtplan und dann gings los. Dort angekommen, löste ich die beiden Container, den hinteren wollte ich ja auf das verkürzte Chassis setzen lassen dann, und wartete.
So ein Carmouflage-Männchen kam dann irgendwann auf mich zu und meinte, ich solle den Container doch bitte in Lücke 6 absetzen und verschwand, ehe ich den Mund aufmachen konnte.
Öhm..klar..okay..das niederländische Heer verwendet Container, die man sowohl per Stacker be- und entladen kann, als auch selbst entladen, weil die unten gebaut sind wie Abrollcontainer. Nur, wie sollte ich den von vorne über den leeren 20′ auf dem Heck abrollen, bitteschön, selbst wenn ich ein dafür geeignetes Fahrzeug gehabt hätte. Also mit der Dispo telefoniert, nochmal hatte ich keine Lust, mir die Hacken abzulaufen, bis ich jemanden finde, der mir weiterhelfen kann.
10 Minuten und eine halbe Folge 4077te später kam das Männchen nochmal und teilte mir mit, er wolle einen Stacker auftreiben, er melde sich, wenn er mir etwas sagen könne.
Weitere 15 Minuten und die restliche Folge später klopfte es dann an der Beifahrertür, etwa 1/10 Sekunde, bevor versucht wurde, sie aufzureißen. Dummerweise war da abgeschlossen, das habe ich mir inzwischen für beide Türen angewöhnt wenn ich warte, seit die Kartoffelbauern in Dithmarschen meinen höflichen Hinweis aufs Anklopfen mehrfach ignoriert haben. Ich stehe ja auch nicht plötzlich unaufgefordert bei irgendjemandem im Wohnzimmer, oder?
Ich ließ den jungen Mann zusteigen und wir fuhren wieder quer durch die halbe Kaserne, dort stand tatsächlich ein Stacker und schon nach 20 Minuten war sogar jemand gefunden, der das Ding bedienen konnte. Um eben nach 10.00 h war ich dann das gute Stück endlich los und auf dem Weg zurück nach Deutschland.
Noch eine Anmerkung am Rande: In NL kostet die Autobahn ganze 8 Euro am Tag und fährt sich wie ein Veloursteppich. Für 8 Euro kommt man in Deutschland grad mal um die nächste Ecke und hat einen Kartoffelacker unter sich. Da fragt man sich doch, wie die das machen..*Richtung Verkehrsministerium schiel*

Bewachter Parkplatz

Bin letztendlich angekommen in Holland, auch die Kaserne sofort gefunden, wo ich die Feldküche abliefern soll. Dummerweise wusste keiner Bescheid, dass ich komme, die Wache hat sich einen Wolf telefoniert. Der auf dem Lieferschein stehende Oberleutnant ist schon vor über einem Jahr versetzt worden, aber zumindest die Kompanie existiert noch. Dort hat man mich dann hingeschickt, die Materialwirtschaft hat sich dann nochmal ans Telefon gehängt und versucht, die olle Dose unterzubringen. Leider erfolglos. Ein Stacker ist auch nicht aufzutreiben, die stehen passenderweise mit den restlichen Containern zusammen auf Rügen :mrgreen:. Immerhin konnte man mir eine Telefonnummer für den richtigen Ansprechpartner geben und auch die Gebäudenummer, so dass ich morgen früh um 7 gleich loslegen kann. Auf meine Frage nach einem Parkplatz für die Nacht hat der Wachtposten dann meinen Personalausweis wieder reingezogen, den Besucherausweis verlängert und mir einen Stellplatz auf P 160 zwischen den Militärfahrzeugen zugewiesen. In Deutschland völlig undenkbar..

Die Angst..

..fährt immer mit auf der Warschauer Allee, ganz besonders auf dem unfallträchtigen Stück zwischen Rehren und Bad Eilsen. Unübersichtliche Kurvenverläufe, Steigungen und Gefälle im Wechsel, die A2 ist mit Sicherheit eine ziemlich anspruchsvolle Strecke mit 40 Tonnen. Das macht mir allerdings weniger Angst, ich habe den Tempomat auf 85 km/h, der Retarder zieht ab 88 km/h an und hält den Zug bei 89 km/h konstant. Eigentlich sehr entspanntes Fahren, wenn da nicht die ständige und hohe Konzentration auf die Umgebung wäre. Ich halte grundsätzlich 100 m Abstand, auf der A2 eher 200 m, denn mein Hintermann sitzt mir auf 2m auf.


Im Falle eines Falles muss ich ja damit rechnen, seine Masse auch noch zum Stillstand bringen zu müssen, bevor es mich an meinem Vordermann zermalmt.
Ich habe Polen und Tschechen ja auch schon in ihren Heimatländern erlebt und kann sagen, dass sie sich bei uns sogar (für ihre Verhältnisse) eher gesittet aufführen. Mit Sicherheitsabstand haben sie es halt nicht so. Heute fahren sie fast alle relativ neue Maschinen, da mache ich mir auch weniger Sorgen, aber die uralten Auflieger, die teilweise wohl nur noch durch Spucke, Rost und viel Optimismus zusammengehalten werden, die machen mir wirklich Angst. Die Jungs fahren bis auf 2m auf, hängen dann endlos auf dieser kurzen Entfernung hinter mir, weil sie gerade selber von einer ganzen Kolonne ihrer Landsleute überholt werden. Der vorderste LKW zieht dann gefühlt einen halben Meter vor mir rein und nimmt mir die Sicht, bremsen kann ich nicht, ohne den Kollegen hinter mir zu gefährden, der kommt ja nicht raus, die überholende Kolonne hält ja auch nur 2-5 m Abstand ein.
Wenn man in die Fahrzeuge schaut, sind es überwiegend junge Männer, die eher auf einen Motorroller passen würden, als in einen Schwerlaster. In vielen osteuropäischen Staaten kann man den LKW-Führerschein schon mit 18 machen und wird dann auch gleich auf den Rest von Europa losgelassen.
Die meisten Unfälle auf der A2 resultieren aus ungenügendem Sicherheitsabstand, mangelhaft gewarteten Aufliegern und Unmengen fehlender Erfahrung. Da nutzten weder die weißen Kreuze, noch die Plakate oder Flugblattaktionen der Polizei etwas. Von dem „erhöhten Kontrolldruck“ auf diesem Abschnitt ist mir bis jetzt, ehrlich gesagt, auch noch nichts aufgefallen.
Ich bin immer heilfroh, wenn ich die Warschauer Allee unbeschadet hinter mir lassen kann und wünsche allen Kollegen, egal welcher Nationalität, dass sie heil und gesund nach Hause zu ihren Familien kommen..

Eisig pfeift..

..der Wind über den Deich. Das Land ist mit Raureif bedeckt und die Sonne strahlt von einem kristallklaren Himmel herab.


Aus dem Radio dudelt leise Popmusik von r.sh, ab und zu unterbrochen von einem Blöken der Deichschafe, das der Wind herüberweht, und der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee steigt mir in die Nase. Eigentlich bin ich seit 8.00 h am Kartoffeln laden, allerdings ist die Ladung noch nicht fertig. Ich sitze also gemütlich im Sonnenschein und esse in aller Gemütsruhe einen Schoko-Croissant während meinem Disponenten die Felle davonschwimmen.. 😉