Noja, vielleicht ein wenig unhandlich und holzig 😉
Ich hab heute im Wald Holz geladen. Dort stand ein Langholztransporter und hat mir die Zahnstocher in die Dose geschubst.
Sehr geschickt, der Junge. Der wusste genau, wo er welchen Stamm anpacken musste.
Nach 30 Minuten war die Dose voll, schnell noch 200m vorfahren und dann die Stämme begasen, um keine Borkenkäfer und anderes Geviecher in China einzuschleppen und dann Deckel drauf Dose zu.
..schmeiß Hirn vom Himmel. Und ziele gut, damit Du Hagenow auch triffst!
Manchmal ist es schier zum Verzweifeln.. Ich komme heute morgen in Hagenow an mit einem 20″-Container und soll den an einer Papierbude laden. Namen nenne ich hier mal nicht, die Fahrer unter Euch kennen die Bude mit Sicherheit. Erst ignoriert man mich geflissentlich 15 Minuten, dann erbarmt sich doch endlich einer und fragt mich, was ich will. Ich erkläre also, daß ich mit dem Container da bin und er sieht seine Ladelisten durch. Auf dem Fensterbrett liegt genau 1 (In Worten: eine) Ladeliste in einer Plastikhülle mit einer Plombe dabei.
„Was sollst Du denn laden?“ – „Keine Ahnung, einen Container halt..“ – „Dann ruf mal in Deiner Firma an, ich weiß nicht, was ich Dir laden soll..“
Okay..ich geh also zum LKW zurück und rufe in der Dispo an, lasse mir den Auftrag faxen..
5 Minuten später ist das Fax da und er greift zu genau der einen Ladeliste mit Plombe..
„Wenn der von der 2 weg ist, kommt noch einer da ran und wenn der fertig ist, kannst Du an die 2 fahren..“
Alles klar..Wozu haben die denn 6 Luken? „Okay, ich muss eh noch 45 Minuten Pause machen, bevor ich wieder fahren darf, das passt..“ *zähneknirsch*
Also Dispo angerufen, daß das alles ein wenig dauern wird hier..
Ich packe in aller Ruhe Brot und Aufschnitt aus und mache Frühstück. Mit einem mal ein Pfiff und hektisches Gewedel, was ich erst einmal geflissentlich ignoriere, sind ja erst 37 Minuten um. Klopfen an der Tür, ich lasse das Fenster runter. „Fahr mal an die 4..“, sprachs, dreht sich um und will verschwinden. So nicht!
„Ich muss noch *auf den Tacho gugg* 6 Minuten stehen, bevor es weitergeht..“ – „Wenn Du nicht sofort an die 4 fährst, kannst Du den ganzen Tag hier stehen, bis es dunkel ist!“
Also hab ich die Pause abgebrochen und mich an die 4 gestellt. Tja, und da stehe ich jetzt seit guten 30 Minuten. Okay, meine Pause ist nun voll, aber angefangen zu laden haben sie noch nicht..
Was tut man nicht alles für die Lagermeister, nur um des lieben Friedens willen? Manchmal könnte ich um mich schlagen..
Das ist reine Schikane und tut nun wirklich nicht not. Was kann ich dafür, daß der Mann frustriert in seinem Job ist? Soll er doch zuhause bleiben und seinen Hund anpöbeln oder sowas..
Nachdem ich nun wochenlang mein Brot auf den Knien geschmiert und den Laptop mehr schlecht als recht auf dem Lenkrad balanciert habe, hab ich mir heute einen Tisch gebaut.
Tisch Renault Magnum
Die Sonne scheint und das Wetter lädt dazu ein, draußen zu basteln. Davon mal ab ist mir ein Marlen-Tisch viel zu teuer. Wer bitteschön entwickelt Autos, in denen alles, wirklich jede Fläche, rund ist? Gab bestimmt nen Design-Preis für den Bockmist. Egal, was man wo ablegt, alles kullert herum..
Mehr als zwei Monate lang lag Bernd W. in einer Kühlbox in Klagenfurt. Der deutsche Fernfahrer war auf einem Rastplatz nahe Kärnten gestorben. Doch die Leiche wollte niemand haben, die Überführungskosten niemand bezahlen.
Bernd W. wurde nur 40 Jahre alt. Der Fernfahrer aus Gülzow in Mecklenburg-Vorpommern starb, wo er die letzten 15 Monate praktisch gelebt hatte: in seinem Lastwagen. Allerdings nicht bei einem Unfall, sondern im Schlaf in seiner Ruhekoje.
Bernd W. führt ein Truckerleben wie Zehntausende anonyme Dieselkutscher in Deutschland, Tag und Nacht unterwegs auf der Straße. Für Beziehungen, für eine Freundin, bleibt selten Zeit, die Kumpels aus der Truckerszene sind sein Familienersatz. Außerhalb seines Lastwagens kommt Bernd W. immer weniger klar.
Am 25. November, einem Donnerstag, fährt Bernd W. mit seinem Fünfachser Richtung Österreich, geladen hat er leere Pappkartons für einen Milchbetrieb bei Klagenfurt. Gegen Abend entdeckt er einen Rastplatz oberhalb des Wörthersees, schwärmt am Handy gegenüber Mike Scheffler, dem Fahrdienstleiter in der Berliner Speditionszentrale, von der phantastischen Aussicht. Er sagt, er wolle früh schlafen gehen. Es ist der letzte Kontakt. Als der Fahrdienstleiter den Lkw 36 Stunden später auf dem Rastplatz aufspürt – Scheffler ist von Berlin nach Österreich geeilt – liegt der Fernfahrer schon lange leblos in seiner Schlafkoje. Todesursache: Herzinfarkt. In Auschnitten zitiert von T-Online
Kategorie Düt un dat|Kommentare deaktiviert für Der verlorene Sohn
Der Tag fing wunderbar um 4.00 h für mich an. Um 4.30 h war ich mit einer Tasse duftendem Kaffee vor mir entspannt unterwegs nach Paderborn, stand pünktlich um 7.00 h an der Rampe und hab noch ne Mütze voll Schlaf bekommen bis 9.00 h. Dann zurück nach Hamburg, die Büchse bei Remain einwerfen, 2 20″ Reefer für Braun aufnehmen und dort abwerfen und dann zum Eurogate, meinen 40″ für Lotte holen. Ausser einem Transportauftrag hatte ich nichts mit, der Verpflichtungsschein hätte sich erübrigt, das wäre alles im System, ich könne den Container mit meinem Kennzeichen abfordern, hieß es..
Ich hab also brav alle Daten auf einen sauberen Zettel geschrieben und mich angestellt am Interchange. Natürlich war es knüppeldicke voll und wir haben in 3 Reihen Polonaise getanzt, bis ich dann dran war. Ich reiche also meinen Zettel über den Tresen und sage meinen Text auf und werde mit den freundlichen Worten „Ohne Verpflichtungsschein geht gar nichts“ abgeschmettert.
Also raus in den Warteraum und Dispo anrufen. „Warte mal 5 Minuten, ich rufe gleich zurück..“ – „Faxe mir doch bitte gleich den Schein, das Fax ist grad frei.“ – „Ich rufe erstmal beim Kunden an, ich habe keinen Schein hier“..
30 Minuten später der Rückruf: „Es soll jetzt gehen, geh bitte nochmal rein..“. Ich hab mich also nochmal angestellt, wieder zu dem gleichen Menschen da im Interchange, gleiches Spiel wie vorher.. „Ich brauche ein vertrauenswürdiges Papier von Dir, sonst geht hier nichts..“
Wieder in den Warteraum, wieder Dispo angerufen und auf den neuesten Stand gebracht. „Wieviel Zeit hast Du den noch?“ kam die Frage. „Bis 17.30 h hab ich noch Schichtzeit..Das wird eng heute mit Lotte..“ – „Das macht nichts, schreib mal die Standzeit auf, da gehen wir jetzt durch. Die telefonieren gerade mit dem Eurogate..“ – „Warum faxen die nicht einfach den Schein? Dann hab ich die Büchse in 5 Minuten..“ – „Keine Ahnung, der Reeder telefoniert jetzt angeblich mit der Chefetage vom Gate..“ – „Gut, ich warte hier am Fax..“
Eine gute Stunde später dann erneut Telefon: „Hat sich da was getan, ist jemand rausgekommen und hat Dich reingeholt oder so?“ – „Rausgekommen? Die bewegen sich doch nicht freiwillig hinter ihrem Schreibtisch raus..“ – „Hätte ja sein können, daß Dich einer aufgerufen hat..“ – „Eher würden sich die Jungs wohl die Zunge abbeißen..“ – „Okay, ich sehe mal, was ich machen kann..“
Irgendwann hab ich mir dann die Daten und vor allem die ATA-Nummer vom Frachtbrief abgeschrieben und habe mich noch einmal angestellt..wieder rein, diesmal zu einem anderen Kollegen. Ich habe ihn freundlich gefragt, ob er mir auf den Frachtbrief den Container rausgeben kann und er wollte wissen, was sein Kollege vorher gesagt hätte. „Der wollte ein vertrauenswürdiges Papier haben..“ – „Okay, ich denke mal, das sollte gehen..“
Gesagt, getan, 3 Minuten später saß ich beim Zoll und habe meinen Stempel bekommen und dann ab in die Fuhre, die Büchse holen. Pünktlich um 17.30 h bin ich auf den Parkplatz in Finkenwerder gerollt und mache jetzt etwas, was man bei mir nur sehr selten sieht: Ich trinke ein Bier. Das hab ich mir aber auch verdient heute..
Ausdruck Standzeit
So etwas gibts auch nur in Deutschland, 2 Stunden lang alles ausdiskutieren wollen, statt einmal in 5 Minuten etwas zu faxen..
Kategorie Betonköpfe|Kommentare deaktiviert für Geduldsprobe
Die fast 3 Stunden von heute morgen könnte ich jetzt gut gebrauchen. Ich muss leider in der Nähe von Ludwigslust stehenbleiben und eine verkürzte Ruhezeit einlegen. Trotzdem wird es morgen wieder Gehetze, damit komme ich in der ersten Welle in den Hafen und darf mich auf Wartezeit gefasst machen. Ich gebe am Eurogate ab, hole dann aus dem CTT und mache Zoll entweder in Waltershof oder vielleicht schon Windhukkai, je nachdem, wie spät es dann ist. Um 13.00 h soll ich mit der Büchse in Paderborn stehen.
Das wird verdammt eng, das kann ich jetzt schon sehen..
Bin gut durchgekommen und habe nur knappe 30 Minuten Verspätung. Die Freude war so groß, daß man mich gleich angemault und zum Auto zurückgeschickt hat, weil ich es gewagt habe, die 2m vom Trecker zur Anmeldung ohne Warnweste zu huschen..
Eigentlich sollte ich mir den Tourenplan für Morgen hierher faxen lassen, aber da zahle ich lieber 50ct am Rasthof Stolpe, bevor ich mich mit diesem Kommisskopp hier in der Versandanmeldung auseinandersetzen muß.
Nun stehe ich da, wo er mich hinbeordert hat und warte auf die Beladung..
Bis heute morgen lief die Woche gut. Ich hatte sogar über eine Stunde Zeit herausgefahren, weil alles wie am Schnürchen klappte. Heute morgen dann wurde ich komplett ausgebremst. Bin um 4.30 aufgestanden, Kaffee gekocht und rübergefahren zur LZU, einen leeren 40″ aufnehmen. 6.10 h machte der Container endlich auf und ich hab mich als erster dort angemeldet. Dummerweise passte die Referenz nicht. Meinen Disponenten hab ich dann um 6.20 aus dem Bett geholt und seitdem warte ich hier auf die richtige Referenz. Vor 8.00 h ist beim Auftraggeber keiner erreichbar und die warten auch noch auf die passende Angabe vom Reeder..
Um 13.00 h soll ich in Berlin laden, das hat sich wohl dann erledigt. Schade, hätte ein echt gemütlicher Tag werden können, vielleicht sogar mit etwas mehr Zeit noch..
Kategorie Düt un dat|Kommentare deaktiviert für Ausgebremst..
..und als Ausrede nehmen wir den Klimaschutz. DPA meldet heute:
Das Umweltbundesamt ist dafür, dass die Lkw-Maut ausgebaut wird – und zwar auf das gesamte Straßennetz und auch für kleinere Nutzfahrzeuge. […] Deutschland könne seine Klimaziele nur erreichen, wenn der Verkehr pro Jahr 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger ausstößt.
Das ist ja genau das, was das eh am Boden liegende deutsche Transportgewerbe jetzt braucht, wo die Lage sich gerade langsam stabilisiert. Euro3-Fahrzeuge sind nahezu unbezahlbar geworden, weil man die hohe Maut kaum noch an den Kunden weitergeben kann, die Frachtpreise sind am Boden, einige Fahrten sind kaum noch zum Selbstkostenpreis möglich und die De-minimis-Regelung hilft den ohnehin finanziell schwach gestellten im Gewerbe auch nicht, sich Euro5-Fahrzeuge anschaffen zu können, weil nicht genug Eigenkapital vorhanden oder in alten Fahrzeugen gebunden ist.
Maut auf Klein-LKW ist eine gute Idee. Wir haben eh zuviele Subunternehmer in Deutschland, die von den grossen Unternehmen am langen Arm langsam ausgehungert werden, das hat sich dann wahrscheinlich im Laufe eines Vierteljahres von selbst erledigt.
Die Transportbranche ist der Motor der deutschen Wirtschaft. Sowohl für Inlandsprodukte als auch für den Export, das scheint nur irgendwie nicht in den Köpfen anzukommen, daß nichts läuft, wenn die Laster nicht laufen.
Denkt mal darüber nach, wie die Dinge Eures täglichen Bedarfs zu Euch kommen und was das kostet. Und denkt auch darüber nach, was es kosten wird, wenn die City-Maut kommt und auch der Verteilerverkehr künftig Maut bezahlen muß. Die Maut wird letztendlich von uns allen bezahlt. Beim Einkauf, an der Tankstelle, mit den Nebenkosten für Müll, und so weiter und so fort..
Die Mauteinahmen übersteigen die Investitionen in den Erhalt der Transportwege um ein vielfaches, nur, wo bleiben sie denn? Quersubventionierung der deutschen Bahn, Deutschlands größtem Strassenspediteur, nur mal so nebenbei erwähnt, Haushaltslöcher die durch Misswirtschaft und zuviel In-die-eigene-Tasche-wirtschaften entstanden sind und immer größer werden. Mal ganz davon abgesehen, daß die Regierung sich nicht von Experten, sondern von Lobbyisten beraten lässt. Die werden schon darauf achten, daß sie an unser sauer verdientes Geld kommen.
Ob da schon jemand gemerkt hat, daß sie an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen?
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende und ich warte dann mal auf den ersten „Güter auf die Bahn!“-Kommentar 😉