Archiv von 'Februar, 2010'

..und als Ausrede nehmen wir den Klimaschutz. DPA meldet heute:

Das Umweltbundesamt ist dafür, dass die Lkw-Maut ausgebaut wird – und zwar auf das gesamte Straßennetz und auch für kleinere Nutzfahrzeuge. […] Deutschland könne seine Klimaziele nur erreichen, wenn der Verkehr pro Jahr 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger ausstößt.

Das ist ja genau das, was das eh am Boden liegende deutsche Transportgewerbe jetzt braucht, wo die Lage sich gerade langsam stabilisiert. Euro3-Fahrzeuge sind nahezu unbezahlbar geworden, weil man die hohe Maut kaum noch an den Kunden weitergeben kann, die Frachtpreise sind am Boden, einige Fahrten sind kaum noch zum Selbstkostenpreis möglich und die De-minimis-Regelung hilft den ohnehin finanziell schwach gestellten im Gewerbe auch nicht, sich Euro5-Fahrzeuge anschaffen zu können, weil nicht genug Eigenkapital vorhanden oder in alten Fahrzeugen gebunden ist.
Maut auf Klein-LKW ist eine gute Idee. Wir haben eh zuviele Subunternehmer in Deutschland, die von den grossen Unternehmen am langen Arm langsam ausgehungert werden, das hat sich dann wahrscheinlich im Laufe eines Vierteljahres von selbst erledigt.
Die Transportbranche ist der Motor der deutschen Wirtschaft. Sowohl für Inlandsprodukte als auch für den Export, das scheint nur irgendwie nicht in den Köpfen anzukommen, daß nichts läuft, wenn die Laster nicht laufen.
Denkt mal darüber nach, wie die Dinge Eures täglichen Bedarfs zu Euch kommen und was das kostet. Und denkt auch darüber nach, was es kosten wird, wenn die City-Maut kommt und auch der Verteilerverkehr künftig Maut bezahlen muß. Die Maut wird letztendlich von uns allen bezahlt. Beim Einkauf, an der Tankstelle, mit den Nebenkosten für Müll, und so weiter und so fort..
Die Mauteinahmen übersteigen die Investitionen in den Erhalt der Transportwege um ein vielfaches, nur, wo bleiben sie denn? Quersubventionierung der deutschen Bahn, Deutschlands größtem Strassenspediteur, nur mal so nebenbei erwähnt, Haushaltslöcher die durch Misswirtschaft und zuviel In-die-eigene-Tasche-wirtschaften entstanden sind und immer größer werden. Mal ganz davon abgesehen, daß die Regierung sich nicht von Experten, sondern von Lobbyisten beraten lässt. Die werden schon darauf achten, daß sie an unser sauer verdientes Geld kommen.
Ob da schon jemand gemerkt hat, daß sie an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen?
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende und ich warte dann mal auf den ersten „Güter auf die Bahn!“-Kommentar 😉

Es ist Freitag..

..und deswegen muss ja irgendwas in die Hose gehen. Ich bin in Wismar bei Egger, sollte heute Nacht um 2.30 h hier laden. Meine Schichtzeit endete um 18.40 h, ich hab um 18.35 h eingewogen und mich angemeldet. Mein Vorschlag war, an der Rampe zu übernachten, damit der Ladetermin passt und nichts durcheinander geht, der Versandleiter meinte dann, ich solle bis 5.30 h schlafen und käme dann morgens gleich dran. Nun gut. Ich hab also ausgeschlafen und um 5.00 h Kaffee aufgesetzt.


Presspappen-Laminat-Fabrik in Wismar

Presspappen-Laminat-Fabrik in Wismar


Um 7.00 h stand ich immer noch auf dem Parkplatz. Bin dann zum Pförtner und hab vorsichtig gefragt, ob der Pieper kaputt ist oder sie mich vergessen haben.. Nein, alles wäre in Ordnung. Darauf hab ich meine Dispo angerufen, die haben den Kunden angerufen und plötzlich hieß es, es wäre eine Palette noch nicht produziert, die wäre wohl erst um 11.00 h fertig..
Inzwischen stehe ich an der Rampe, die Beladung hat auch schon begonnen, allerdings hat man mir gleich eröffnet, daß es 12.00 h werden könne, bevor ich hier weg bin..
Das letzte Mal, als man im Versand entschieden hat, die fehlende Palette nicht zu laden, haben sie den LKW aus Hamburg wieder zurückgerufen.. -.-
Eigentlich sollte ich bis 12.00 h in Langenhagen bei Schenker noch einen 20″ mit Batterien für Reunion laden, das hat sich dann wohl erledigt..
Frühes Wochenende hat sich dann auch wohl erledigt..

Mal wieder ein glorreicher Wochenauftakt..

Heute morgen hab ich 1 3/4 h für 56 km gebraucht, weil mal wieder nichts geräumt war. Kam an beim Kunden in Bad Oldesloe, wo ich Freitag den Auflieger abgestellt hatte. Das Tor war offen für mich und auf den 3. Anlauf bin ich dann auch von der Strasse bis zum Chassis hochgekommen. Nur das Untersatteln lief nicht so, das Gelände ist leicht abschüssig und so lief mir der Arsch raus. Letztendlich stand ich so mit der Nase am Tor und der Sattelplatte gegen den Königsbolzen, daß nix mehr ging..

Vorn

Vorn

Hinten

Hinten


Leicht angenervt griff ich also zur Schaufel und fing an, ein Loch in das Eis zu hacken. Offensichtlich hatte es am Wochenende getaut und war dann prima wieder gefroren..

Loch nach 20 Minuten

Loch nach 20 Minuten


Nach 20 Minuten hab ich dann resigniert. Die Eisdecke war einfach zu dick. In der Firma angerufen, sagte man mir Hilfe zu und wenig später kam dann ein Kollege von einem Containerdienst mit einem Eimer Sand und gemeinsam schafften wir es, mich da raus und unter das Chassis zu bekommen.
Dummerweise hatte ich immer noch keinen Freiraum, um mich vernünftig bewegen zu können.

Blick nach vorn, untergesattelt

Blick nach vorn, untergesattelt


Endlich kam der Kunde und blickte ratlos auf meine durchdrehenden Räder. Nach einigen Versuchen, das Eis mit der Schaufel aufzubrechen, holte er einen elektrischen Bohrhammer und dazu einen dicken Meißel aus seinem Kofferraum und begann, damit das Eis aufzubrechen..

Eisbrecher

Eisbrecher

Eisbrecher

Eisbrecher

Eisbrecher

Eisbrecher


Mit Hilfe einiger alter Teppiche, die wir vor die Räder legten, kam ich dann nach etwa 30 Minuten geschaukel frei. Der Auflieger war natürlich ebenfalls eingesunken und ließ mich nicht loskommen.
Auf die Autobahn und schon wieder Stillstand. Bergungsarbeiten wegen eines Unfalls letzte Nacht..10 km Stau. Mittags war ich dann endlich am Eurogate, natürlich war es da brechend voll. Glücklicherweise durfte ich in Fuhre K abgeben und musste nicht noch eine oder gar zwei Stunden vor Fuhre 1 in der Schlange stehen.
Danach noch eine Umfuhr und dann einen 20″ für Norderstedt aus dem Eurogate holen. Und da stehe ich jetzt. In Norderstedt. Festgefahren. Hütte halb auf der Strasse.
Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte..

Lange nicht gehabt..


So sieht es aus, wenn man den Kampf gegen den Sekundenschlaf verloren hat..



Ziemlich gruselig. Ich weiß nicht, ob diese Art der Kameraaufzeichnung in Deutschland wünschenswert wäre, zur Aufklärung trägt es allerdings bei.
Es gab 15 Verletzte und 4 Tote bei 13 in den Unfall verwickelten PKW auf dieser taiwanesischen Strasse.
Übermüdung tötet. Wer müde wird, sollte rechts ran und ein halbes Stündchen schlafen. Lieber zu spät ankommen, als nie..

Zahlenspiele

Heute im Radio gehört: Deutschland ächzt unter der Last von 21,3 Mrd Tonnen Schnee. Das entspricht etwa 60kg/m², hieß es. Mag jemand nachwiegen? 😉

Nur mal eben schnell..

..dann gehts auch richtig in die Hose.
Aber von Anfang an. Heute morgen 35 Minuten. bis ich solo vom Parkplatz war. Völlig vereist, Schaltbox eingefroren und so weiter. Dann in Bargteheide ne Stunden den Kollegen mit der Schaufel beim Aufsatteln und rausfahren unterstützt und selbst noch fast 2 Stunden geschaufelt, um unter das Chassis und dann aus der Parklücke zu kommen. Endlich alles geregelt und dann in Hamburg einen rein ins Eurogate und „nur mal eben schnell“ einen anderen raus, durch die CPA und wieder rein. Das „nur mal eben schnell“ hat dann 6 Stunden gedauert. Gottseidank konnte ich wenigstens im Eurogate durchtauschen, nur den Zoll konnte ich da nicht machen, weil eine ATA-Nummer fehlte. Ich hab also erstmal telefoniert und dann den 40″ rausgeholt, bin zum Zoll in Waltershof, die fehlende ATA hab ich telefonisch bekommen und schnell auf einen der Zettel geschrieben.
Dann die große Überraschung beim Zoll, ich hatte 3 ATA, brauchte aber nur 2, weil ich nur 2 Positionen im Container hab. Anruf beim Disponenten, dann weiter telefoniert mit dem Auftraggeber, damit eine der ATAs storniert wird. 5mal angestellt und wieder nach draussen, weil es nicht ging mit dem Storno. Um 19.00 h hab ich dann abgebrochen, weil ich eh keine Schichtzeit mehr habe und die Gardinen zu gemacht.
Nun spielen wir morgen weiter, in der Hoffnung, daß nach dem Aufstehen wenigstens der Storno gelaufen ist und ich nicht nochmal in die CPA muß..

Nur mal so nebenbei..

..ich hab meine Wasserwaage an einer beliebigen Stelle in den Schnee gesteckt, um mal ein Maß zu bekommen:


Schneetiefe

Schneetiefe


Ich stand bis zum Knie im Schnee auf meinem Rasen, die Stelle ist willkürlich gewählt und es ist auch kein aufgeschütteter Haufen oder sowas gewesen. Unglaublich..

Ach ja..

Heute morgen um 5 gestartet in Hamburg, die Strassen waren so lala, Streufahrzeuge waren keine zu sehen aber die Schneeverwehungen hielten sich in Grenzen. Pünktlich um 8.00 h bin ich in Rechlin auf den Platz gerollt. Sogar relativ gut geräumt und eisfrei, auch nicht selbstverständlich dieser Tage.
Ich gehe also ins Büro, um mich anzumelden und werde gar nicht erwartet. „Du willst abladen?“ – „Ich bringe einen Container Fender..“ – „Ist der oben offen?“ – „Nein.“ – „Wie groß?“ – „40 Fuß“.
Man konnte förmlich zusehen, wie seine Gesichtszüge entgleisten. Keine Rampe, der ganze Kram auf China-Paletten, unter die man nicht mit einem Hubwagen kommt.

Fender im 40"

Fender im 40"

Nach der Frühstückspause haben die Jungs erst einmal Platz geschaffen, um das Zeugs abstellen zu können. Gegen 9.10 h ging es dann los mit Abladen.
Der ganze Betrieb steht hier so lange still, bis alles runter ist, ist halt eine kleine Firma. Ich werde denn jetzt auch mal in aller Ruhe frühstücken und mich dann nochmal für 2-3 h hinlegen..u

So eine Woche habe ich lange nicht mehr erlebt und die ist ja noch nicht zuende. Vorgestern kam eine Büchse nicht aus dem Zoll, ich habe dann gestern morgens um 4.30 h mit einem Kollegen umgesattelt, der mir ein Leerchassis gebracht hat. Dann ab ins Eurogate, einen 20″ für Kiel rausholen. In Waltershof wollte der Zoll unbedingt eine Warenprobe sehen. Niedlicherweise muß man da unterschreiben, wenn man den Container öffnen will, aber nicht wegen eventueller zollrechtlicher Dinge, sondern weil der Inhalt des Containers schadstoffbelastet sein könnte. Als Kraftfahrer atmet man ja nicht eh den ganzen Tag irgenwelchen Dreck und krebserzeugende Benzoldämpfe ein..
Nunja, ich hab die Büchse also geknackt und stand vor einem Stapel Kartons, so groß wie ich und sauschwer, darin Schlauchboote aus China. Selbstverständlich bin ich nicht da hochgeturnt und hab auch nicht versucht, einen da raus zu bekommen.
Der Zollhof ist eine geschlossene Eisfläche, da hat sich das rumspielen mit Leitern auch schnell von selbst erledigt. Um 8.00 h hatte die Büchse Termin in Kiel, kurz nach 11 war dann das Packteam da und hat einen Karton da raus gepult. Eben vor 12 war dieser wieder drin und ich konnte den Zollhof verlassen. Da der Termin ja nun geplatzt war, hab ich den Container bei Seiler abgestellt, bzw. es versucht. In ganz Hamburg ist nichts außer den Hauptstrassen geräumt, ich habe über 45 Minuten hilflos rumgerangelt, um das Chassis da rein zu bekommen.
Neues Chassis, neue Büchse. Ab nach Brunsbüttel zum Laden und auch gleich wieder zurück. Brunsbüttel war klasse, der Platz dort war wie aus dem Ei gepellt. Endlich mal rangieren ohne sich fest zu fahren. Auf der Rücktour fing es an zu schneien. Telefon, mein Disponent dran, ich soll erst morgen, also heute früh, einwerfen, am Eurogate dauert das 3 h und ich hatte nicht mehr genug Schichtzeit.
Heute morgen dann um 4.00 h aufgestanden, Kaffee aufgesetzt und rüber zum Eurogate. Fuhre 1 herrschte gähnende Leere, aber der Parkplatz brechend voll und im Terminal etwa 60-65 Fahrer. Systemausfall..
Also zurück zum Trecker, Kaffee eingekippt und meinen Disponenten aus dem Bett geworfen, um ihm zu erzählen, daß der 8.00 h-Termin in Kiel schon wieder platzt.
Eben nach 8.00 h war ich die Büchse dann endlich los. Wieder rüber zu Seiler, das Leerchassis dort abgestellt, den 20″ für Kiel aufgenommen und losgebraten über die A1, weil die A7 schon komplett dicht war. 30 Minuten später stand ich in einer Vollsperrung auf der A1, weil sich ein LKW auf der nicht geräumten Autobahn gedreht hatte.
Nun stehe ich seit kurz vor 12.00 h in Kiel bei Rix an der Rampe und lasse abladen. Die letzten 3 Tage habe ich irgendwas um die 300 km auf die Uhr bekommen..
Die Straßen sind immer noch in einem grausamen Zustand und es ist auch keine Besserung in Sicht. Die Streufahrzeuge sind offensichtlich so überlastet, daß sie schon beim Streuen ausbrennen, wie ich auf der A1 am Kreuz Bargetheide sehen musste.
Zurück fahre ich über die A7, schnell nochmal volltanken, den Container durchtauschen und dann in Richtung Berlin..
Ich lasse mich mal überraschen, ob die Woche so weiter läuft..