Weihnachts(l/fr)ust

Es weihnachtet. Man kann es praktisch nicht übersehen. Überall gehetzte Menschen, übervolle Parkhäuser und zwischen dem Mandelduft, vermengt mit Zuckerwattengeruch und übelkeitserregendem, ranzigen Frittenfettgestank aus den Auspuffrohren der Stadtbusse klingt laut aus jeder Ecke weihnachtliches Gedudel. Die Musikstudenten und Gaukler erobern die Fussgängerzonen und versuchen zwischen Glühweinbuden und Lotterieständen ihr Weihnachtsgeld aufzubessern, es ist arschkalt und zugig..nur Schnee ist nicht in Sicht..
Einfach grauenvoll..
Am liebsten würde ich Weihnachten ausfallen lassen. Vielleicht, weil ich die andere Seite des Kommerzes jeden Tag zu Gesicht bekomme. Genervte Verkäufer und Lageristen, die mir die Ware abnehmen sollen, die ich zwischen Parplatzsuchenden Halbirren dritte Reihe haltend quer durch die Innenstadt gezogen habe. Freundlich nickende Politessen, bedauernde Blicke der Taxifahrer und dazu diese Kakophonie aus schimpfenden Autofahrern und meckernden Müttern, die ihre greinenden Blagen hinter sich herziehen..Oh du fröhliche..
so geht es jetzt seit gut 2 Wochen und langsam aber stetig erfüllt es mich mit immer mehr Grauen, wenn ich an den eigenen Einkaufsbummel denke..

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