Archiv der Kategorie 'Unterwegs in Absurdistan'

Gestern 2 Touren für die Deutsche Bahn gemacht. Die Jungs im Fernverkehr Hamburg brauchten dringend ICE-Achsen.


ICE-Achsen

ICE-Achsen


Morgens hab ich erstmal 4 Stück auf meiner Platte hingefahren, damit die Arbeit nicht ins Stocken kommt. Dann zurück durch den Stau auf der A7, es ist Bettenwechsel, und in Neumünster den Trailer zum Beladen für Krefeld am Montag abgestellt. Solo rüber zum Versand, natürlich waren die Papiere für die 2. Fuhre noch nicht fertig.
Zwischendurch abgeklärt, mit welchem Auflieger ich die 2. Fuhre machen soll. Es war ein Tautliner, die Achsen waren so frisch, daß die Farbe noch nicht trocken war. Da die Farbe Blasen wirft, wenn sie naß wird, mussten die Achsen bedeckt gefahren werden. Die Ladung für Krefeld natürlich auch, unser Schrauber ist extra noch mit 3 Wurfplanen gekommen, die ich hinten auf meinem Auflieger für die Verlader abgelegt habe.
Papiere waren kurz nach 13:00 fertig, Tautliner geholt, aufgemacht, geladen. Mitten im allerschönsten Gewitter. Nur zur Info: Wenn quasi nebenan ein Blitz einschlägt, schützen Gummihandschuhe auch nicht, wenn man eine Runge in der Hand hält. Ich bin ganz schön gehopst, dafür war ich aber ziemlich wach hinterher. Mann, hat das gezwiebelt..
Eingeschlagen hat er an der richtigen Stelle, sämtliche Bahnschranken in Neumünster waren geschlossen. Nachdem ich fast 30 Minuten an einem Bahnübergang gewartet habe, habe ich die neugierigen Anwohner nach dem Zugfahrplan gefragt und bin dann diagonal durch die Halbschranken gefahren..
Ich hab die Achsen dann noch schnell gesichert, den Tautliner zugemacht und mich auf den Weg nach Hamburg begeben. Mein Auflieger für Krefeld war fertig beladen, allerdings keine Planen drüber, das hab ich noch aus dem Augenwinkel gesehen, aber mir nichts weiter gedacht, die Fuhre nach Hamburg mußte ja raus.
Diese Brücke ist mit 3,6m lichter Höhe beschildert, man passt aber durch mit 3,95, wenn man Auflieger und Maschine ganz abläßt. Allerdings sollte man sich Hustenanfälle verkneifen und beten, daß nicht ausgerechnet dann ein Zug über die Brücke rollt, wenn man drunter ist. Die Zufahrt zum Bahngelände befindet sich zwischen den beiden Brücken.
Viele hupende PKW-Fahrer später bin ich dann bei der Bahn angekommen und wurde tatsächlich um 18:00 noch abgeladen, die haben extra auf mich gewartet. Auf dem Weg raus kam mir dann in der Elbgaustrasse der Kollege von Peemöller mit der 3. Fuhre entgegen. Leider hatte er es so eilig, daß ich ihm die Anfahrt nicht erklären konnte, ich hoffe, er hat sich da nicht verkeilt.
Ich bin dann nach Neumünster zurück, hab den Tautliner wieder da abgestellt, wo ich ihn hergeholt hatte und bin zur Bahn zurück. Die nette Pförtnerin hat mich hinten wieder eingelassen und ich habe meinen Auflieger gesichert und dann auch endlich die inzwischen patschnassen Achsen abgeplant. Fotografiert habe ich es selbstverständlich auch, nicht, daß es nachher heißt, wir wären schuld an den Blasen im Lack 😉
Um 22:00 war ich dann endlich durch mit dem shice Abplanen, die Dinger sind schweineschwer und man sieht hinterher aus wie ein Schwein. Der Auflieger steht jetzt auf dem Frauenparkplatz der Bahnangestellten und wartet darauf, daß ich ihn am Montag morgen gegen 1:00 aufpicke.

Heute abend geht es um 23:00 los von Rheine nach Nordenham. Geladen habe ich Blechteile für eine Halle. Eine Stütze und einen kleinen Balken, der fällt aber nicht weiter auf..


Ist schon etwas wuchtiger als das Betonbinderchen neulich.


Im Spiegel sieht das dann so aus:


Die Fahrt findet mit Streckenvorgabe und Begleitfahrzeug unter Sondergenehmigung statt. Ab Oldenburg Nord haben wir dann auch noch Polizeibegleitung, weil wir quer durch die Stadt müssen..
Jetzt lege ich mich erstmal hin, noch ein paar Stunden schlafen. Heute Nacht um 2:00 hat der Fahrer eines „Schweinehotels“ seine Pause neben mir gemacht, der hatte Schafe geladen..
45 Minuten Geblöke und Gebrüll..Ich hätte ihn sonstwas können..

Wurfplanen saugen..

..aber extrem. Hab heute bei Vossloh in Kiel Roh-Drehgestelle für Moers geladen. Die beiden Dinger wiegen Stück 2,5t, also mit jeweils 2 Spanngurten niedergezurrt und gegen Steckrungen geladen. Die anderen 16 Gurte hab ich dann dazu verwendet, die ollen Wurfplanen zu verzurren.
Musste auch nur 5mal anhalten und den Mist richten, weil sich die Planen bei dem starken Seitenwind unter den Gurten rausgeflattert haben..*gnarf*..
Nicht, daß etwa die Gestelle nicht naß werden dürften, nein.. es darf niemand sehen, wie die Aussehen.. grosses Betriebsgeheimnis..
Das ist übrigens der erste Blogeintrag mit meinem neuen UMTS-Stick 😀

Endlich..

..fängt das Transportgewerbe an, provokativ auf den momenten Zustand aufmerksam zu machen.

transport

medienkampagne_merkel-plakat-auf-lkw
(Fotos: BGL)

Am nächsten Mittwoch soll gestreikt werden..

Erste LKW-Protestaktion startet am 18. März
München. Die von Disponent Nils Bohlmann ausgelösten Proteste per Mail gegen die Erhöhung der LKW-Maut zum 1. Januar 2009 münden jetzt erstmals in eine konkrete Aktion. Am kommenden Mittwoch sollen die LKW zwischen 11.45 Uhr und 13.00 Uhr die Autobahn verlassen und auf Autobahnrastanlagen fahren, heißt es in einer Mail, die von elf Personen beziehungsweise Unternehmen, darunter auch Bohlmann, unterzeichnet worden ist.

Quelle: Verkehrsrundschau
Ich drücke die Daumen..

Gruseliges aus U.K.

Vorgestern bin ich hinter einem Gefahrgut-Transport aus Großbritannien gefahren. Im Stau am Dreieck Salzgitter hatte ich dann Gelegenheit, den zu fotografieren.




Wenn man etwas genauer hinsieht, erkennt man, daß der ganze LKW nur noch durch eine Menge Geduld und die Klebereste seiner Gefahrgutlabel zusammengehalten wird..



Durch die Rostlöcher im Unterfahrschutz kann man prima den Straßenbelag sehen.



Mit so einer rollenden Bombe wäre man als Deutscher ein armer Mann nach einer Kontrolle. Wenn ich mir vorstelle, wie das dann wohl auf Großbrittaniens Straßen aussieht, überläuft mich ein kalter Schauer..


Meine letzte Tour führte mich von Sisteron nach Grenoble durch die Alpen. Die Autobahn ist dort noch nicht ganz fertiggestellt und man muß über ein paar kleinere Alpenpässe einen Höhenunterschied von rund 1800 m über die Route Nationale überwinden. Für die knapp 150 km habe ich über 2,5 h gebraucht. Gottseidank hat die Dampflok ein Automatikgetriebe, es war also für mich nicht anstrengend. Der Trecker hat allerdings ganz schön geschnauft so mit 40 t bei 12% Steigung und mehr..


Die Zahl in der Mitte ist die Geschwindigkeit, 18 km/h und ein Rattenschwanz an PKW hinter mir. Die Serpentinen verboten einen Überholvorgang, ich zog also hier und da mal über einen kleinen Parkplatz, um den nachfolgenden Verkehr abfließen zu lassen..
Anfangs war die Nationale noch schön breit und zog sich durch einige malerische Orte vor atemberaubendem Alpenpanorama.

Je weiter ich Richtung Grenoble kam, desto enger und steiler wurde es. 20 km vor Grenoble war dann auch noch der Alpenpaß über die Nationale wetterbedingt gesperrt für LKW über 12t, so daß ich über eine kleine Landstraße ausweichen mußte. Die war schon um einiges schmaler, aber der Weg hat sich gelohnt.




Das Panorama hat mich auf jeden Fall für alle Unannehmlichkeiten der Strecke entschädigt.

Ein Klick auf die Bilder führt wie immer zur Galerie, da die Auflösung dort deutlich reduziert ist, habe ich noch zusätzlich 3 Bilder hochauflösend bei Imageshack abgelegt..



Felices Fiestas

Viele beneiden mich um die Dinge, die ich sehe und meine Fahrten in fremde Länder. Daß ich dabei einen echten Scheißjob habe, sehen sie gar nicht. Die Wenigsten machen sich Gedanken darum, wie die Waren in die Märkte kommen, die sie täglich einkaufen und konsumieren.
Ich erzähle Euch mal, wie ich Weihnachten verbracht habe, vielleicht beneidet Ihr mich dann nicht mehr, sondern habt ein wenig mehr Verständnis und vielleicht sogar etwas Mitleid für mich und meine Kollegen übrig..
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Plakat-Aktionen, die Schule machen sollten..

Neulich in Belgien aufgenommen. Ich bitte, die schlechte Qualität zu entschuldigen, mein Handy ist nicht wirklich für solche Aufnahmen geeignet.


Der Text lautet

Trucks, gewoon groter

und untendrunter, leider nicht mehr lesbar,

Gev ze wat ruimte

oder so ähnlich. Ich würde das mal mit

LKW, gewöhnlich größer, gebt ihnen etwas Platz

übersetzen. In Deutschland fühlt man sich immer irgendwie als Hindernis, auch wenn sich Gespannfahrer fürs Aufblenden beim Überholen bedanken und auch so mancher, dem man mit Blinker rechts angezeigt hat, daß die Straße frei ist zum Überholen, sich mit Blinker links, Blinker rechts bedankt. Die Deutschen PKW-Fahrer geben einem eigentlich immer das Gefühl, einfach nur ein großes Ärgernis zu sein. Im europäischen Ausland hatte ich noch nie das Gefühl. Vielleicht liegt es an solchen Plakataktionen? Hier ist imho noch niemand auf die Idee gekommen, mal eine Pro-LKW-Aktion durchzuführen.

Nachgereicht: Der neue Trekker

Hier isser nu, der neue Trekker. Häßlich wie die Nacht, aber feines Fahren damit.


Hier noch ein paar technische Daten:

  • Motor: flüssigkeitsgekühlter 6-Zylinder-Reihen-Viertakt-Dieselmotor mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung; elektronisch geregelte Hochdruck-Direkteinspritzung
    über Pumpe-Düse-Elemente-System pro Zylinder; Vierventiltechnik (je zwei Ein- und Außlassventile pro Zylinder); Bohrung/Hub: 131/150 mm
  • Leistung: 480 PS (353 kW) bei 1.800/min; maximales Drehmoment: 2.240 Nm bei 1.050 bis 1.300/min, mit Optifuel-Funktion 2.450 Nm bei 1.050 bis 1.450/min im 12. Gang
  • Hubraum: 12997 cm³
  • Getriebe: Optidriver II Automatik, 12 Gänge.
  • Achsen: Achsenzahl – 2, Achsformel – 4×2
  • Bremsen: 2-Kreis-Druckluft-Betriebsbremsanlage mit druckluftbetätigten Scheibenbremsen rundum sowie EBS (elektronisches Betriebsbremssystem) mit integrierter Koppelkraftregelung, ABS- und ASR-Funktion sowie Rollsperre; Stauklappen-Motorbremse Optibrake mit zusätzlicher Dekompressionsstufe: Leistung: 408 PS (300 kW) bei 2.300/min
  • Tank: 2St, Gesamtkapazität – 1000l (300l, 700l).
  • Verbrauch: Ø 28,5 l/100 km

Heute mußte ich 2mal mitten durch Hamburg, da lernt man die Automatik echt zu schätzen. Normalerweise würde einem nach 20km das linke Knie quietschen, weil man an jeder Ampel halten muss 😉

Flexibler Kantenschutz

Den Kantenschutz/Kantengleiter für Zurrgurte kennt wohl jeder Kraftfahrer. Jetzt hat die Firma MaroTech einen flexiblen Kantenschutz entwickelt, der auch Ladegut ohne rechte Winkel schützt, bzw. die Zurrgurte vor scharfen Kanten.
Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand, die rechtwinkligen Dinger waren nicht immer wirklich geeignet. Die Platten sind mit Langlöchern zur Durchfädelung des Zurrgurtes versehen und in Ausführungen von 40° bis 90° Shore A erhältlich. Damit sollte eigentlich jeder Bereich im Transportwesen abgedeckt sein.
Bleibt nur die Frage des Preises, ob sich das in den Speditionen durchsetzen wird.