Archiv der Kategorie 'Unterwegs in Absurdistan'

Nur mal eben schnell..

..dann gehts auch richtig in die Hose.
Aber von Anfang an. Heute morgen 35 Minuten. bis ich solo vom Parkplatz war. Völlig vereist, Schaltbox eingefroren und so weiter. Dann in Bargteheide ne Stunden den Kollegen mit der Schaufel beim Aufsatteln und rausfahren unterstützt und selbst noch fast 2 Stunden geschaufelt, um unter das Chassis und dann aus der Parklücke zu kommen. Endlich alles geregelt und dann in Hamburg einen rein ins Eurogate und „nur mal eben schnell“ einen anderen raus, durch die CPA und wieder rein. Das „nur mal eben schnell“ hat dann 6 Stunden gedauert. Gottseidank konnte ich wenigstens im Eurogate durchtauschen, nur den Zoll konnte ich da nicht machen, weil eine ATA-Nummer fehlte. Ich hab also erstmal telefoniert und dann den 40″ rausgeholt, bin zum Zoll in Waltershof, die fehlende ATA hab ich telefonisch bekommen und schnell auf einen der Zettel geschrieben.
Dann die große Überraschung beim Zoll, ich hatte 3 ATA, brauchte aber nur 2, weil ich nur 2 Positionen im Container hab. Anruf beim Disponenten, dann weiter telefoniert mit dem Auftraggeber, damit eine der ATAs storniert wird. 5mal angestellt und wieder nach draussen, weil es nicht ging mit dem Storno. Um 19.00 h hab ich dann abgebrochen, weil ich eh keine Schichtzeit mehr habe und die Gardinen zu gemacht.
Nun spielen wir morgen weiter, in der Hoffnung, daß nach dem Aufstehen wenigstens der Storno gelaufen ist und ich nicht nochmal in die CPA muß..

Ach ja..

Heute morgen um 5 gestartet in Hamburg, die Strassen waren so lala, Streufahrzeuge waren keine zu sehen aber die Schneeverwehungen hielten sich in Grenzen. Pünktlich um 8.00 h bin ich in Rechlin auf den Platz gerollt. Sogar relativ gut geräumt und eisfrei, auch nicht selbstverständlich dieser Tage.
Ich gehe also ins Büro, um mich anzumelden und werde gar nicht erwartet. „Du willst abladen?“ – „Ich bringe einen Container Fender..“ – „Ist der oben offen?“ – „Nein.“ – „Wie groß?“ – „40 Fuß“.
Man konnte förmlich zusehen, wie seine Gesichtszüge entgleisten. Keine Rampe, der ganze Kram auf China-Paletten, unter die man nicht mit einem Hubwagen kommt.

Fender im 40"

Fender im 40"

Nach der Frühstückspause haben die Jungs erst einmal Platz geschaffen, um das Zeugs abstellen zu können. Gegen 9.10 h ging es dann los mit Abladen.
Der ganze Betrieb steht hier so lange still, bis alles runter ist, ist halt eine kleine Firma. Ich werde denn jetzt auch mal in aller Ruhe frühstücken und mich dann nochmal für 2-3 h hinlegen..u

Gut ist..

..wenn man abends eine ruhige Ecke in einem Gewerbegebiet zum Parken findet. Extra noch 2mal vor und zurück gefahren, weil alles verharscht und eine Spur gemacht, um morgens da wieder weg zu kommen.
Schlecht ist, wenn man dann um 4.00 aufsteht und festsitzt. Noch schlechter ist, wenn man weder Sand, Salz, noch eine Schaufel hat, um sich zu befreien. Gut ist, wenn vom nebenliegenden Betriebshof jemand kommt und eine Schaufel anbietet. Schlecht ist, auf nüchternen Magen und mit einem halben Kaffee im Bauch eine 10cm dicke Eisdecke zu zerhacken. Gut ist, einen ganzen Meter zurückstoßen zu können. Schlecht ist, dann wieder festzusitzen. Gut ist, wenn der Nachbar mit einem 7,5-Tonner und einem Tampen zur Hilfe eilt, weil man ihn mit dem Motorengebrülle aus dem Bett geworfen hat. Schlecht ist, wenn der Tampen zu morsch ist, um 40 t anzuziehen. Gut ist, wenn der Nachbar einen Zentner Salz aus seiner Fischbude holt und die Räder freistreut, bis man wieder Strasse unter den Achsen hat. Schlecht ist, wenn man durch diesen Mist 2 Stunden verloren hat.
Offensichtlich waren die Reifen zu warm, so daß sich der Zug in die Eisdecke eingeschmolzen hat. Ich bin also wie ein Wilder zum CTA geknistert, nachdem ich die Schaufel zurückgebracht habe, hab den Container eingecheckt, ab in die Box, den 40″ runter, umbauen auf 20″, den rauf und ab die Post nach Celle.
Termin war eh erst um 10.00, ich war um 9.30 da und hatte ja so noch Zeit mitgebracht. Dummerweise kam der 8.00-Container zu spät, so daß ich jetzt um die Ecke in einem Gewerbegebiet stehe und auf das Telefon warte, um rüber zu fahren.
Ich hasse es, wenn der Tag so beginnt..
Update
Es ging genau so weiter, wie es anfing. Völlig vereistes Gelände, rückwärts über 100° Winkel in eine Halleneinfahrt. Da half nur brutale Gewalt, viel Schwung und dabei beten, daß man nicht teuer irgendwo hängenbleibt. Raus gehts im 120° Winkel über blankes Eis auf die gleiche Art.. Drückt mir die Daumen..

Celle Gewerbehof

Celle Gewerbehof

Blick über den linken Spiegel

Blick über den linken Spiegel

Da gehts raus

Da gehts raus


Hier gibts seit 2 Wochen kein Streusalz mehr, das ist deutlich zu merken..

Alle schimpfen auf den Winterdienst..

dabei tut der doch gar nichts..
Aber mal ernsthaft, die Jungs machen in den letzten Tagen einen guten Job. Heute morgen um 5.00 waren die Hauptverkehrsstrassen alle geräumt. Leider musste ich dort nicht lang. Über Treckerwege 3. Ordnung habe ich 1,5 Stunden zu meinem Auflieger gebraucht, kam allerdings nicht drunter. 40cm tief verschneit mit einer gut 5cm dicken Schicht Eis darunter, so sah der Platz in Loop aus. Nachdem ich einige Kreise gedreht hatte und mich 5mal festgefahren, habe ich auf den Staplerfahrer gewartet. Der hat dann zuerst mal den Platz freigeschoben, ich hab noch zusätzlich mit einer Schaufel eine Fahrrinne ins Eis gepickt und saß dann kurz nach 7.30 endlich unter dem Auflieger. Mit 35 ging es über spiegelglatte Strassen nach Aukrug zum Entladen.


Landstrasse zwischen Loop und Krogaspe

Landstrasse zwischen Loop und Krogaspe


Eigentlich war es ein mehr oder weniger kontrolliertes Schliddern, weniger ein Fahren. In Aukrug habe ich dann abgeladen und bin wieder zurück nach Loop. Nach 10 oder 11 mal festfahren war dann der Auflieger an der Rampe und ich konnte die 3 Gabelstapler von dort mitnehmen. Was ich heute an Schnee und Eis geschippt hab, geht auf keine Kuhhaut.
Nach dem Entladen habe ich eine Büchse aufgenommen und in Hamburg am CTT eingeworfen, danach noch 2 Stunden am Eurokai vergammelt und bin nun endlich auf dem Weg nach Paderborn. 20″-Container voll Dosenpfirsiche auf einem Multichassis ist aber bei dem Wetter auch nicht so das Wahre, zuwenig Last auf der Antriebsachse. Die Gardinen sind zu, ich hau mich gleich aufs Ohr, der Tag war reichlich anstrengend..

Ich weiß schon, waum ich ungerne im Osten der Republik bin. Mit den dort lebenden Menschen hat es nichts zu tun, die sind unheimlich freundlich und hilfsbereit, aber die dauernden Umleitungen nerven einfach und kosten jede Menge Zeit, die dann am anderen Ende fehlt.
Heute morgen in Leipzig ging es ganz fix mit dem Abladen, zur Ladestelle waren es auch nur eben über 30 km. Dann geladen, gesichert und Pause gemacht, um nicht irgendwo in der Pampa aus der Fahrtzeit zu laufen und keinen Parkplatz zu haben. Start in Richtung Hamburg, 2 Umleitungen, 2 mal Stau, zusammengenommen 15 km Stop&Go. Tja..und nun stehe ich 50 km vor Hamburg, statt zuhause auf dem Sofa zu liegen. Ich mache Nachtruhe bis morgen kurz nach 7 und fahre dann die Tour zuende.
Früher hätte man eine 2. Scheibe eingelegt für das kleine Stückchen und wäre durchgezogen, das geht ja nun nicht mehr, dank Digitaltacho. So schön das Digidings auch gedacht sein mag, im Großen und Ganzen ist es völlig unflexibel und bietet mehr Anlaß zum Ärgern als es Nutzen für die Fahrer bringt. Jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach..

Rohr

Hier mal ein paar Bilder von dem 18t-Rohr, das ich nach Odense gefahren habe..


Rohr

Rohr


Rohr

Rohr

Da das ganze nur 4m lang ist und nicht vorne formschlüssig anliegend geladen werden konnte, habe ich es mit 19t niedergezurrt und zusätzlich noch mit 4 Spanngurten gelascht.


Rohr

Rohr

Trotzdem bin ich natürlich sehr vorsichtig gefahren..nicht auszudenken, das wäre heruntergekracht, womöglich noch auf einen Corsa mit einer 12köpfigen Familie drin oder so..


Rohr

Rohr

für unsere Ossis Mitbürger aus den teuren neuen Bundesländern. Wenn man sich an die bekloppte Fahrweise der Polen gewöhnt hat, fallen sie im Verkehr kaum noch auf 😀
Ich komme gerade aus einem Windpark in Pepowo, das liegt etwas südöstlich von Poznan. Mal davon abgesehen, daß man die Fenster und Türen nicht öffnen durfte, ohne die ganz Hütte voll Fliegen zu haben, war es sehr nett da. Nette Leute, schöne Landschaft und unheimlich ruhig nachts. Die Fliegen wurden von den Misthaufen angezogen, die direkt neben unserem Fundament lagen.


Bundestrasse in Polen

Bundestrasse in Polen

Die Strassen waren anfangs sehr gut, es gab sogar ein 60km langes Stück Autobahn.


Autobahn A2

Autobahn A2

Später wurde es dann immer enger und immer holperiger. Polen haben von Geburt an wohl keine Bandscheiben, so wie die über die Piste geknattert sind.


Landstrasse in Polen

Landstrasse in Polen

Hier kann man die ersten beiden Turmstücke im HIntergrund über den Mais gucken sehen.


Turmstücke

Turmstücke

Die orangen LKW im davor sind nötig, um das Gelumpe vom 1200t-Mobilkran zu bewegen, also Ballast, Wippe, Baggermatten, etc.
Der Mobilkran war ein Teleskopkran, kein Gittermast, sowas sieht man nicht oft. Echt beeindruckendes Teil.


Hinten der 1200t-Kran, davor ein 200t-Mobilkran

Hinten der 1200t-Kran, davor ein 200t-Mobilkran

Inzwischen stehe ich kurz hinter Leipzig, mir tun alle Knochen weh von dem Gehopse und ich würde gern duschen. Ich habe ein 4m langes, 18t schweres Betonrohr für Dänemark geladen hier..


schön wärs

schön wärs..



Natürlich fliegt mir am Freitag nen Federbalg weg..alles andere wäre ja auch zu einfach 🙁
Nun stehe ich bei
Sandmann&Scholten über der Grube und lasse mir den Balg wechseln. Den Anschluß haben wir mit einem 1-Cent-Stück totgelegt, so daß ich aus eigener Kraft hierher kam.


Ist natürlich wie immer der ungünstigste Zeitpunkt schlechthin, da ich heute bis Magdeburg kommen wollte und dann mit einem Leihwagen nach Hause. Das Gelumpe muß Montag morgen um 8:00 in Polen im Windpark stehen..
Nachtrag: Das ging wirklich hau-ruck. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die freundliche, kompetente und vor allem schnelle Hilfe 😀

.., das dachten sich wohl auch die Pinselschwinger vom Straßenbauamt, die heute morgen bei Cloppenburg an der A1 in aller Ruhe ihre Tagesbaustelle mit einseitiger Spurverengung eingerichtet haben und dann vergnügt auf dem Rasen saßen und sich die 5 km Stau beim Frühstück ansahen ..
Leute, mit so einer Arbeitsmoral geht es in Deutschland niemals bergauf..

..ich steh in Berlin! Außer, daß es heiß ist (27° C), der ICE 2m von meinem Kopf entfernt durchdonnert und die Nachtruhe alle 15 Minuten durch ne S-Bahn oder nen DB-Regio-Zug unterbrochen wird..

*gnarf*

*gnarf*


Abladen geht leider erst morgen früh, die brauchen hier nen Mobilkran um die Drehgestelle abzunehmen.
Berlin ist mit Überbreite immer wieder ein Erlebnis. Beklopptere Radfahrer findet man wohl nirgends im ganzen Bundesgebiet, soviele Augen kann man gar nicht haben, um sich nicht so einen in die Zwillingsreifen einzufahren.
Der Berliner fällt mir immer wieder durch seine stoische Ruhe und Gelassenheit wilde Hupkonzerte auf, wenn ich, durch die Breite bedingt, 2 Fahrspuren nutze und versuche, mich unter voller Chaotenbefeuerung durch den Stadtverkehr zu quälen. Warum muss die Werkstatt der Deutschen Bahn auch unbedingt mitten in Köpenick liegen?