Archiv der Kategorie 'Unterwegs in Absurdistan'

Junge Junge..

Gestern bin ich spät nach Osterrode gezischt. Nun sagt man uns Dosenfahrern ja eine gewisse Schmerzfreiheit nach, was ich nicht wirklich bestätigen kann. Meine Erfahrungen von gestern zeigen allerdings zum wiederholten Male, daß Brückenkutscher völlig brennen. Wie kann man auf die glorreiche Idee kommen, mit 83 auf die Mittelspur zu wechseln und die wegen eines Polizeiautos auf der rechten Spur langsam fahrenden Kollegen überholen zu wollen?
Und nein, der Kollege war kein Einzelfall.. Alle bekloppt..
Jetzt stehe ich seit einer 3/4 Stunde in Berlin und versuche das wahre Leben zu erreichen. Dauernd jammert er rum, ich solle mich melden, wenn ich in Berlin bin und dann ist er nicht da 😉

Erholungsurlaub

Nach dem Geschrubbe die letzten Tage kommt einem der normale Hafenalltag wie Urlaub vor. Mein Rücken erholt sich langsam und ich bin einigermaßen ausgeschlafen. Trotzdem freue ich mich wahnsinnig aufs Wochenende. Am Sonntag ist Grillen angesagt in der Firma. Bei schlechtem Wetter sitzen wir in der Halle, alles kein Problem.
Momentan stehe ich mal wieder bei Rix in Kiel und lade einen 40er ab, danach kann ich den gleichen Container laden und im CTA einwerfen. Gestern war relativ tot im Hafen, ich hoffe, der Fernverkehr trifft nicht gesammelt da ein heute, so daß ich einigermaßen pünktlich ins Wochenende kann. Ich muß noch ausgleichen, das letzte war ja so kurz..

Polen – Paris in 30 Stunden – Teil 3

Wir haben die Dose in Bielefeld geholt und um 16.00 h rum dann in Hiddenhausen geladen. Die Fahrt nach Hamburg wurde kurz unterbrochen durch ein Mittagessen auf Cheffes Spesenkonto. Kleiner Geheimtipp: Berkhof von der A7 abfahren, der Umleitung nach Hamburg folgen. Im nächsten Ort rechts abbiegen und nach 50m rechts beim Chinesen halten. Der Parkplatz ist groß genug für 3-4 LKW und das Essen klasse.
Um 21.00 h rum haben wir die Dose im Eurogate eingetütet und gerade noch eben vor Ladenschluß eine neue aus dem LZU geholt. Nur mal nebenbei, den Tag, wo ich im LZU mal freundlich behandelt werde, streiche ich dick rot im Kalender an und feiere ihn die nächsten 20 Jahre wie meinen Geburtstag..
22.30 h schnell in Neumünster bei MAN gehalten, den Trecker vom Kollegen holen. Gepäck umgeschaufelt und seit 23.45 h stehe ich abgesattelt bei uns auf dem Platz. Nun ist Ruhezeit bis morgen 10.45 h, komme, was da wolle..
Die Tour hat trotz der Anstrengung unheimlich Spaß gemacht, wir waren ein klasse Team und paßten gut zusammen. Eine Wiederholung können wir uns gut vorstellen, allerdings wäre uns beiden eine Tour ohne so ein Geschrubbe lieber 😉
So, nu aber in die Koje..

Polen-Paris in 30 Stunden – Teil 2

08.06.10 nachmittags
Ich habe tatsächlich mal 4,5 h durchgeschlafen unterwegs. Kurz hinter Aachen hat mich der Kollege geweckt, damit ich den Rest der Tour angehen kann. Kurz vor Paris haben wir dann nochmal schnell getauscht, es musste jeder nochmal in die 10. Stunde gehen. 13.30 h waren wir dann vor Ort, der Kunde fing schon an, uns hinterher zu telefonieren. Angemeldet bei der Securite und dann auf ins Getümmel, der Kran hat schon auf uns gewartet. um 14.30 waren wir die Dose los und haben uns aus dem Gelände auf den LKW-Parkplatz bewegt.
Mir tun inwischen alle Knochen weh und ich habe das Gefühl, ich könnte 3 Tage durchschlafen. Die Tour lief gut, keine großartigen Staus und alles schmackig, auch die Zollkontrolle heute Morgen an der belgisch-französischen Grenze haben wir dank meiner Sprachkenntnisse und geordnet zusammenliegender Papiere in ein paar Minuten abhandeln können, trotzdem muß ich keine so baldige Wiederholung haben. Mein Rücken schmerzt, ich habe Konzentrationsstörungen aufgrund des Schlafmangels und eine lückenhafte Erinnerung an die Strecke. Den Kampf gegen den Sekundenschlaf habe ich nur knapp gewonnen, mit anderen Worten, es war mörderisch. weiterlesen Polen-Paris in 30 Stunden – Teil 2

Polen-Paris in 30 Stunden

7.6.10 8.30 h
Wir sind angekommen. Satte 10 h haben wir verfahren für etwas über 590 km. Polnische Straßenverhältnisse halt, da muß man mehr Zeit einkalkulieren, es kommt ja alle 3 km ein Dorf und die Fahrbahn besteht quasi nur aus Löchern und Spurrillen. Wir haben unseren Kontaktmann hier im Werk erreicht, er hatte leider keine erfreulichen Nachrichten für uns, die Dose ist noch nicht fertig montiert und Farbe fehlt auch noch.
Wir hauen uns jetzt ein bißchen aufs Ohr, fahren dann noch den Rest unserer Schicht weg und machen dann eine 9h-Pause in Deutschland. Dann sende ich auch diesen Bericht ab.
Vor uns liegen 1465 km bis Paris, bis morgen Mittag sollen wir da sein, da brauchen wir aber dann eine ordentliche Mütze voll Schlaf, denke ich.
Es ginge auch kürzer, aber über Berlin, Magdeburg die Warschauer Allee runter und dann quer durch den Idiotenknoten über Aachen nach Belgien ist unkalkulierbar, wir fahren also über Osnabrück, Appeldoorn und dann stramm runter auf Paris Nord.
Jetzt lege ich mich ein paar Stunden hin, dann sehen wir weiter..
7.6.10 12.30 h
Die Dose wird gerade durch die Endabnahme gezogen. Inzwischen habe ich hin- und hergerechnet, es wird nicht rund, aber das war ja zu erwarten. Wir werden hier die 9h voll machen und „frisch“ in die nächste Runde starten. Die Aufteilung ist suboptimal, aber durch den langen Aufenthalt hier jetzt ist es die sauberere Lösung. Ich muss das nur noch meinem Disponenten verkaufen und er muss das beim Kunden durchdrücken. Ich geh mal telefonieren, der Kollege schläft gerade, der wird dann wohl die erste Schicht machen, mich hat man rausgeklopft um die Papiere zu erledigen..
Dispo hat zugesagt, alles andere wäre auch Blödsinn jetzt. Wir tanken den Trecker nacher nochmal voll und machen uns schlau, wo wir denn heute Nacht noch eine Winety herbekommen, falls wir eine brauchen sollten. Diesel ist übrigens auch hier erheblich teurer geworden, der Liter kostet jetzt 4,27 Zloti im Schnitt, 4,06 Zloti sind 1 Euro. Das letzte mal, als ich hier war, kam der Liter 3,40 und 1 Euro waren 4,36 Zloti. Immer noch günstig, das Zeugs hält auch etliche km mehr als unseres, die Polen mischen da keine Bio-Plörre drunter.
Ich versuche nochmal, einige Stunden zu schlafen, schwer bei Dauerregen und schwüler Luft. Aussentemperatur beträgt 19°C, hier in der Hütte ist es stickig und alle paar Minuten humpelt ein klöternder Gabelstapler hustend vorbei. Keine Ahnung, wie der Kollege da so seelenruhig vor sich hinschnarchen kann. Ich bin wohl zu sensibel 😉
7.6.10 17.00 h
Dauerndes Geklopfe an die Tür. Zumindest ist die Büchse drauf und wir können losrollen. Ich lege mich hin, sobald wir aus der Stadt sind. So war jedenfalls der Plan, funktioniert hat es nicht. Mein Kollege fuhr so sanft wir irgend möglich über den Kartoffelacker, der sich da drüben Straße nennt und ich kann inzwischen nachvollziehen, wie sich ein Ball im Sqashcenter ungefähr fühlen muß. Wieder nur 2 h gepennt, ich hoffe ja, daß ich auf den deutschen Straßen nachher wenigstens ein Auge zubekomme. Die A11 ist übrigens auch immer noch größtenteils ein Kartoffelacker..

Massive Holzwand..

Die laut Versender im Container befindliche, massive Holzwand entpuppte sich dann als 2 Pappkartons, die mit Kabelbindern an 3 Stangen gestrappt waren..


Massive Holzwand

Massive Holzwand


Massive Holzwand

Massive Holzwand


Hier noch ein Blick in den halb abgelaufenen Container, noch ungekippt. Wäre das alles da hinten raus gelaufen, als ich die Probe gezogen habe, hätte ich wohl keinen heilen Knochen mehr im Leib..


Massive Holzwand

Massive Holzwand

Zweitwohnsitz Waltershof

Ich habe heute einen 20er voll losem Weizen aus dem Bukai geholt. Der soll in Neumünster abgekippt werden, mit Originalpapieren und einer ATA bewaffnet habe ich mich dann am Zollamt Waltershof in die Schlange eingereiht. Nach nur etwas über 1 Stunde Wartezeit war ich dann dran und reichte meine Papiere in das „Aquarium“ an den Zöllner weiter.
Einige Minuten später kam er ans Fenster und fragte, ob ich den Container öffnen würde.
Hallo? Gehts noch? „Würden Sie sich vor eine Tür stellen und sie aufreissen, wenn da 22t Schüttgut hinter lauern?“ fragte ich den jungen Mann. Er schüttelte den Kopf, bestand aber auf seiner Probe.
Zum Verständnis: Schüttgut wird quasi von oben in den auf der Stirnwand stehenden Container gekippt und dann die Türen geschlossen, bevor er wieder auf seinen Boden gestellt wird. Entweder wird ein großer „Müllbeutel“ in die Dose gehängt, oder es wird einfach reingekippt. Da dieser Container schon dem Druck nachgab und die Seitenwände deutlich nach Außen gewölbt waren, wollte ich den Druck eigentlich lieber gar nicht kennenlernen und weder 22t Weizen, noch einen „Müllbeutel“ auf den Zollhof fallen lassen.
Der Zöllner telefonierte eine Weiler herum, ich ebenfalls. Disponent und ich waren uns einig, ich mache die Dose nicht auf, sollen sich die Jungs halt etwas einfallen lassen. Die 2. Stunde war längst um.
Zwischendurch informierte mich der Zöllner, daß er den Vorgang an eine junge Dame im Nebenbüro abgegeben habe, weil er Feierabend hätte.
Gleiche Diskussion dann mit der Zöllnerin, sie telefonierte ebenfalls herum, kam noch mit raus und schaute sich die aufgeblähte Büchse an, fand es verantwortungslos, so etwas dem Fahrer zu überlassen und ging wieder telefonieren.
Etliche Telefonate und Faxe später habe ich dann nach 3 Stunden erstmal den Vorgang unterbrochen, um etwas essen zu gehen und endlich eine zu rauchen.
Mein Disponent gab mir die Nummer vom Sachbearbeiter beim Empfänger, den habe ich dann angerufen. Er wusste erst gar nicht, was ich wollte, als ich ihm sagte, er möchte doch bitte vorbeikommen, um den Container zu öffnen und eine Probe zu ziehen. Nein, das wäre ja viel zu gefährlich..
Er hat sich dann daraufhin mit dem Absender in Verbindung gesetzt und informierte mich, daß da eine Holzwand im Container sei, die man mit der Kettensäge öffnen müsse. Oben sei ein wenig Luft, da könne ich rübergreifen und eine Probe ziehen. Es würden höchstens ein paar hundert Gramm, maximal 1 Kilo hinten rauskullern. Ich habe das dann an die Zöllnerin weitergegeben, den Wisch unterschrieben, daß ich die Dose öffnen würde und bin mit einem Eimerchen bewaffnet an den Container gegangen.
Vorsichtshalber habe ich einen Kollegen aus der Warteschlange mitgenommen, falls da doch alles rausrutscht, daß ich nicht unter Weizen begraben ersticken muß.
Siegel geknackt, einen Hebel aufgemacht und vorsichtig den nächsten angezogen, immer in der Erwartung des großen Drucks. Die Tür stand an der Unterkante mittig vielleicht gerade mal einen Zentimeter auf, da stand ich schon bis zum Knie im Weizen. Soviel zu „maximal 1 Kilo“.
Ich hab die Tür wieder verschlossen und das Eimerchen einmal durch den Haufen gezogen und bin dann wieder rein. Eimerchen durchs Fenster gereicht und auf den Abschluß des Vorgangs gewartet. Mittlerweile war die 4. Stunde schon angebrochen.
Während die Zöllnerin die Papiere durchging habe ich mir einen Besen organisiert und den Weizen vom Hof gefegt. Wenn jemand demnächst Tauben in Hamburg sieht, die nicht mehr fliegen können vor Fettleibigkeit, die waren in Waltershof zum essen 😉 Der Platz da sah aus wie ein Vollkornbrötchen. Ich hab noch den Sachbearbeiter angerufen, daß er nun wohl ne halbe Tonne weniger bekommt und in Ermangelung eines Mülleimers den Haufen in einen Gulli geschoben.
Als ich drinnen ankam waren dann auch meine Papiere fertig und ich konnte nach fast 5 Stunden endlich diesen gastlichen Zollhof verlassen.
Nett fand ich die Verabschiedung der Zöllnerin. „Schön, daß Sie nach all dem Ärger noch so freundlich sein können“, sagte sie zu mir. Warum sollte ich unfreundlich sein? Es war ja nicht Ihre Schuld, sondern die des Versenders. Normalerweise macht man für sowas ein T1 in Hamburg auf, das wird dann direkt beim Kunden geschlossen und der Zollbeamte kann hinten im Staub stehen und sein Beutelchen in die Masse halten, die ich in die Gosse kippe.
Nächstes Mal versuche ich gar nicht erst, einen Schüttgutcontainer auf ATA aus dem Zoll zu bekommen, sondern lasse den stehen, bis ich ein T1 habe.
So, und nun habe ich fertig und kann endlich ins Bett. Morgen überlege ich mir dann, ob ich den Container auch nur 1 cm ankippe, bevor ich nicht ein paar Euro fürs Fegen auf der Hand habe. Ansonsten kann der sich den Kram mit der Schaufel da rausholen, weil das Kippchassis „zufällig“ grade in dem Moment kaputt ging..

Montagsmaschine..*soifz*

Bei 90.000 km hat mir die Dampflok den Keilriemen um die Ohren gefetzt, nun ist bei 113.000 km die Kupplung hinüber..
Bei Einzelfahrern hält so etwas normalerweise gute 600.000 km, im Falle mehrerer Fahrer zumindest 450.000 km. Scheint echt ein Montagsgerät zu sein 🙁

Mehr Schein..

..als sein. Ich habe heute eine 40er Dose bei „Reifen Logistik Nord“ zum beladen abgestellt. Weltfirma in Neumünster, jedenfalls klingt es so, oder?
Die Realität sieht dann ein wenig..nunja..“unspektakulär“ aus 😉

Reifen Logistik Nord

Reifen Logistik Nord


Reifen Logistik Nord

Reifen Logistik Nord


Ich hasse diese Tage..

..wo irgendwie alles danebengeht..
Gestern ist mein Laptop gestürzt, als ich durch einen Schützengraben im Raum Bitterfeld geflogen bin. 50 war ausgeschildert, kein Warnschild vorher und nachher hab ich ne halbe Stunde lang meine Hütte aufgeräumt. Kein Halteplatz zur Schichtpause, fast 30 Minuten überzogen bis zum Kunden und dann auch noch aufgrund des Reiseverkehrs 150km vor zuhause elendiglich verreckt.
Kurz vor Lüneburg habe ich die „Nacht“ von 17.00 h bis um 2.00 h heute morgen gestanden. Ohne Lesestoff und ohne Fernsehen, weil der Laptop nicht mehr gebootet hat. Schlafen war auch nicht..erst zu warm, dann zu laut und dann die ganze Zeit herumgewälzt und immer wieder auf den Tacho gesehen, ob die 9 Stunden nicht langsam mal um sind.
Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und hab 2-3 Stunden gepennt. Um 1.00 h stand ich quasi senkrecht in der Koje, weil ein Kollege mit brüllendem Scania V8 über den Parkplatz zog, außerdem drückte mir die Blase. Den Gang in das aufgeblähte Dixie (stand den ganzen Tag in der prallen Sonne) hab ich mir dann aber doch verkniffen und mich abseits vom Parkplatz im Gebüsch erleichtert.
Kaffee aufgesetzt und laut Musik gehört, während ich die letzte Stunde auf dem Tacho runtergezählt habe.
Container einwerfen war eh nicht um die Zeit, unser Platz auch noch rappelvoll mit Zügen von den Ölaugen. Die interessiert es nicht, ob wir unsere angemieteten Plätze nutzen können, abends steht alles voll LKW und tagsüber blockieren sie die Lücken mit ihren PKW. Ich hab also in der Schluisgrove abgesattelt und bin solo nach NMS durch den dichten Nebel geschlichen, laut Extrabreit hörend. Da hab ich dann um kurz nach 4.00 h meinen Container für Dienstag aufgenommen, den ein Kollege freundlicherweise gestern noch vorgezogen hat und bin weiter nach Kiel. Die Dose steht schon an der Abladestelle, so daß ich am Dienstag erst um 6.00 h raus muß..
Pünktlich um 5.30 h war ich dann endlich zuhause..
Um 9.00 h kommt Schwiegervater, wir wollen eine Konifere abnehmen, eine Sichtschutzwand stellen und dann hole ich den Trecker in die Einfahrt, da ist dringend eine Innenraumreinigung fällig. Danach hoffe ich, daß ich noch eine Mütze voll Schlaf nehmen kann, sonst bin ich wohl durchgehend frustriert über den Datenverlust durch den Headcrash beim Laptop-Absturz..
Apropos Extrabreit:


Extrabreit feat. Harald Juhnke – Nicht ist für imm… – MyVideo

Der letze große deutsche Entertainer zusammen mit Extrabreit. Ob barfuß oder Lackschuh, ich ziehe meinen Hut vor Dir, lieber Harald..