Archiv von 'September, 2008'

Ich war in Haan leer und wurde dann nach Datteln disponiert. Laden im Kraftwerksneubau von E.on Hanse.

Eon-Hanse Kraftwerksneubau Datteln

Dort bekam ich 4 Baggermatten und 2 Unterlegbleche für den 300t-Mobilkran für einen Windpark in Belgien in den Trailer. Die Baustelle ist Hochsicherheitsgebiet ;). Keine Bewegung ohne Begleiter. Warnweste, Helm und Sicherheitsschuhe natürlich Pflicht. Ich durfte neben dem Kühlturmneubau rückwärts hinter das Stahlgerüst drücken und wurde dann von oben mit einem Mobilkran beladen. Da das ein „Erdbeerpflücker“ war, musste ich dementsprechend unter dem Kran rangieren, er konnte die 10t schweren Bleche nicht weit genug auslegen.
Die Sicherung der Ladung inkl. Kopflaschen und Niederzurren hat dann nochmal gute 45 Minuten gedauert.
Nach 2h war ich dann auf dem Weg ins rund 400 km entfernte Etinnes-au-Mont in Belgien.
Die belgischen Autobahnen sind immer noch eine Zumutung für Mensch und Material. Schlaglöcher, in denen man einen ganzen Sattelzug versenken kann und Treppenstufen an jeder Brücke. Den Windpark habe ich relativ schnell gefunden, bin auch ganz mutig von der Route Nationale in den Feldweg eingebogen und einfach den zu Brei gefahrenen Betonplatten gefolgt, immer den Tieflader-Spuren hinterher.
Dort habe ich mich dann auf den freien Platz einer Anlage gestellt und erstmal übernachtet. Ein Herrlicher Anblick:
Mast der ersten Windkraftanlage in Etinnes

Am nächsten Morgen wurde ich dann vom Kranfahrer zur Abladestelle mitgenommen und als erster entladen.
Ein Video von der Entladung meines Nachfolgers gibt es auf Sevenload. Die Quali ist nicht so prickelnd, meine Handycam gibt da nicht wirklich was her.
Ach ja, ein Klick auf die Bilder führt zur Galerie, wie gewohnt 😉

Daß Holland ein ÜberBevölkerungsproblem hat, ist ja bekannt. Ich war 2mal dort diese Woche. Freitags nachmittags zu versuchen, die deutsche Grenze zu erreichen, ist ein ziemlich sinnloses Unterfangen. Die Autobahnen sind da verstopfter als das Ruhrgebiet zur Stoßzeit. LKW gegenüber sind die holländischen Autofahrer immer sehr höflich, Blinker setzen und es tut sich automatisch eine Lücke auf. Da könnten sich die Deutschen mal eine Scheibe von abschneiden. Untereinander jedoch sind sie das rücksichtsloseste Volk von Autofahrern, was ich je in Europa gesehen habe. Schneiden, Lücken schliessen, ohne Blinker aus dem Kreisel, alles, was das Herz begehrt.
Das erklärt vielleicht den Schilderwald, von der Aufforderung, den Einscherenden Platz zu machen bis zur Verhaltensregel bei durchflitzenden Motorradfahrern im Stau ist ja alles beschildert. Wenn man die Schilder an den Firmen auch so großzügig verteilt wären.. 😉
Nunja, wegen dem Gekabbel der PKW-Fahrer kam ich am Freitag nicht nach Hause, sondern durfte noch eine Ruhezeit einlegen. Sogar eine verlängerte, weil ich die Nacht davor auf 9 Stunden verkürzt hatte.
Heute morgen dann habe ich mich auf den Rückweg gemacht, mit Stau vor Hamburg wegen des Oldtimer-Rennens im Stadtpark, Stau in Hamburg wegen ausgelöster Höhenkontrolle und Stau hinter Hamburg wegen hirnloser PKW-Fahrer.
Es gibt so Tage, da könnte ich den Schlüssel in einen Gulli werfen und mit dem Zug nach Hause fahren..
Ach..hier mal ein Beispiel des holländischen Geizes Erfindungsreichtums bei „irrelevanten Kleinreparaturen“:

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Aber ein positives Erlebnis hatte ich: Ich habe die Geheim-Identität von Sita Vermeulen aufgedeckt! Sita heisst in Wirklichkeit Wendy, hat 15 kg zugelegt und arbeitet in Appeldoorn Zuid an der Shell-Tankstelle neben dem McDonalds. Und sie kann den Eurovignetten-Drucker nicht bedienen.. 😉
Oder vielleicht wars auch nur ihre Schwester..Zumindest war sie ihr wie aus dem Gesicht geschnitten..