Archiv der Kategorie 'Unterwegs in Absurdistan'

Per aspera ad aspera,

per aspera ad aspera
Hat den Traum zu leben nichts als Schinderei beschert?
Per aspera ad aspera, per aspera ad aspera
Und hätt ich es geahnt, ich wäre doch nicht umgekehrt
Der Weg ist nie das Ziel, nur ihn allein hab ich erreicht
Per aspera ad aspera und nichts ist jemals leicht
Die Sterne fest im Blick, war jeder Schritt auch eine Qual
Per aspera ad aspera, wir hatten niemals eine Wahl

(ASP)
Nachtfahrten sind nicht mein Ding. Morgens hängt man wie ein Zombie am Lenkrad und hat nur noch die Koje im Sinn. Heute Nacht kam noch dazu Nebel auf, Sichtweiten teilweise unter 20m. Der einzige Vorteil war, dass es den schief an den Himmel getackerten Mond unsichtbar machte. Inzwischen habe ich meine 13 Stunden Schichtzeit weit hinter mir und stehe beim Kunden immer noch nicht an der Rampe. Ich könnt grad Knochen kotzen, ich will endlich ins Bett!
Die Dispo wird sich auch freuen, ich sollte die Dose noch nach Frankfurt bringen und dort einwerfen, das wird leider wohl nichts mehr, denn mit 20 Minuten Fahrtzeit komme ich da nicht mehr hin. Das TFG-Terminal hat bis 21.00 geöffnet, wenn das hier jetzt nicht mehr allzu lange dauert, habe ich ja vielleicht noch eine Chance, wenigstens heute Abend durchzutauschen, ansonsten eben Morgen..
Um sowas mache ich mir keinen Kopf, ich hab mir die Nachtschicht nicht ausgesucht, im Gegenteil, aufgrund der Tatsache, dass die Betablocker müde machen, versuche ich sowas zu vermeiden. Davon mal ab geht immer ein ganzer Tag verloren, wenn man wieder auf Tagschicht dreht und diese Woche wird kurz, ich habe nicht einmal mehr 40 Stunden in der Doppelwoche zur Verfügung, weil sie mich letzte Woche so gescheucht haben.
Ach, was freue ich mich schon auf die Diskussionen..*soifz*
 

Die Sonne scheint..

..und es ist arschkalt draussen. Kaffeeduft zieht durch die Hütte, der Frühstückstisch ist gedeckt. Dummerweise nicht zuhause, sondern in der Pampa bei Wittingen.
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Ich verbringe mal wieder den Feiertag weit weg von meinen Lieben, wie wohl die meisten der fahrenden Zunft. Der Motor läuft, um die Batterien zu laden, bei den Temperaturen heute Nacht lief die ganze Zeit die Standheizung und es sieht nicht so aus, als würde sie tagsüber mal Pause machen. Nachher werde ich ein wenig Fahrzeugpflege betreiben. Scheiben putzen, Staub wischen, feudeln und eine Blinkerbirne wechseln stehen auf dem Programm.
Heute Mittag wird dann gekocht und anschliessend werde ich mal einen kleinen Spaziergang zur Otterstation auf der anderen Seite des Hafens machen. Ich mag Otten, das sind lustige Gesellen und vielleicht springen ein paar Bilder für Daniel dabei raus.
In diesem Sinne, einen schönen Feiertag Euch allen..

Ein wenig gruselig..

..war das ja schon und wenn nicht der Kollege vor mir mit der gleichen Geräuschkulisse voll beladen auf die Waage gefahren wäre, hätte ich das bestimmt verweigert..

In Dülmen ist scheinbar die Zeit irgendwo in den 1940ern stehengeblieben.
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Ich hab..

..die Dicken faxe..oder so..
Seit 2 Wochen unterwegs, meine Vorräte gehen zur Neige und ich hab keine sauberen Klamotten mehr. Seit 3 Tagen Nichtraucher, weil ich auch keinen müden Cent mehr im Portemonnaie habe. Das ist dann genau der richtige Zeitpunkt, um mir blöde zu kommen. Dispo ruft an:
„Sieh mal zu, dass Du nach Hamburg kommst. Papiere faxe ich Dir ans Büro, Du gibst Eurogate ab, nimmst Bukai auf, machst Veti und verzollst Waltershof. Veti muss bis 16.30 gelaufen sein. Und dann stehst Du am Montag um 8.00 in Neuss.“
*kopfkratz* Ich hab das letzte Wochenende draussen verbracht, kam Samstag Mittag zum Stehen, weil ich in Holland im Verkehr steckengeblieben bin, stand am Mittwoch schon wieder 6 h rum, weil sie nicht wussten, was sie mit mir anfangen sollen und hab gestern auf Biegen und Brechen die Shice bereinigt, die sie da zusammendisponiert haben, während dauernd das Telefon klingelte, ob ich denn schon aufgenommen hätte.
Ich hab ja nix dagegen, zu arbeiten, aber bevor man mich wieder ein Wochenende verkürzen lässt, könnte man zumindest mal fragen, ob ich damit überhaupt einverstanden bin.
Veti heisst mindestens 1 h, Zoll selbst abfertigen in Waltershof geht am Freitag nicht unter 2h ab, das kenne ich zur Genüge. Über die Terminals brauchen wir uns da gar nicht zu unterhalten, 1h ist in der Woche ja schon Minimum, also wird es heute Abend spät und ich kann mich ja auch noch auf 2 h Heimweg gefasst machen.
„Öhm, nöö. Ich mache erstmal ein gepflegtes 56h-Wochenende, muss ausgleichen.“
„Okay, dann hast Du jetzt sehr lange Wochenende. Tschüß.“ *klick*
5 Minuten später der erwartete Anruf vom Chef, was ich gemacht hätte, ich solle das Chassis abstellen und bräuchte dort nicht wieder zu erscheinen, haben sie ihm gesagt. Also hab ich ihm meine letzten 2 Wochen haarklein im Detail erzählt und auch klargemacht, dass ich nichts gegen Verkürzungen habe, aber nach 2 Wochen draussen einfach Zeit brauche, um mich zu regenerieren und nicht bereit bin, auf den Ausgleich zu verzichten. Letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die Tour fahre und dann Ende nächster Woche woanders eingesetzt werde.
2 Minuten später klingelt das Telefon erneut, Dispo dran.
„Wir haben ja alles besprochen, Montag dann 12.00 Neuss, Papiere wie gehabt. Schönes Wochenende.“
Ich glaube, Disponenten vergessen manchmal, dass auch auf dieser Seite des Telefons Menschen sitzen. Der Ton machte bekanntlich die Musik.
Trotz allem habe ich langsam aber sicher die Nase voll. Nächste Woche habe ich einen Telefontermin mit dem Arbeitsamt, ich werde mal meine Möglichkeiten ausloten, etwas anderes zu machen. So langsam geht mir das alles hier zu sehr auf die Psyche..

Mal wieder ein Video

Ich hab mal auf der Rücktour durch den Odenwald die Kamera ein wenig mitlaufen lassen. Schöne Gegend zum Urlaub machen, definitiv. Für 40-Tonner allerdings nur bedingt geeignet, vor allem im Begegnungsverkehr muss man sehr auf seine Spiegel achten.


Die Musik ist vom neuen Album „Nimmermehr“ von Mono Inc., das hier momentan irgendwie auf Dauerschleife läuft..

..arbeiten. Nur einmal. Ist das zuviel verlangt?
Gestern die Beladung vorgezogen, Termin wäre erst heute um 14.00 h gewesen. Dann noch mit Frank Rustige getroffen und ein wenig geplauscht und heute dann nach Antwerpen durchgestartet. Alles immer noch weit vor Termin, aber es geht ja auf das Wochenende zu und man möchte gerne nach Hause. Inzwischen stehe ich in Antwerpen vor dem geschlossenen Terminal, weil hier heute Feiertag ist. Das war der Dispo mit Sicherheit bekannt, aber warum denn den Fahrer informieren, der ist doch selbst schuld, wenn er nicht alle internationalen Feiertage im Kopf hat.
Anschluss habe ich auch noch keinen, dafür klingelt dann alle 5 Minuten das Telefon, was ich denn vom Wochenende draußen halten würde und ob ich ADR fahren könne.
Liebe Dispo, einmal noch zum mitmeisseln: Bleibe ich das Wochendende draußen, bekommt Ihr ne Rechnung über 250 Euronen von mir. Nein, ich kann kein ADR fahren.

.. war das Anhängerlöseventil.
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Bin gestern Abend nicht losgekommen, weil die Bremsen vom Chassis nicht gelöst haben. Heute Vormittag dann endlich.
Symptome:
– Luft pumpen dauert länger als sonst.
– Bordcomputer meldet Fehler an den Aufliegerbremsen
– Bremse löst nicht, Federspeicher ohne Druck.
– Kein Freilauf bei Abnahme der Versorgungsleitung.
– Löseventil geht nicht.
Lösung:
– Nur Versorgung auflegen.
– Strom und ABS trennen.
– Bis Abblasen aufpumpen.
– Motor aus, Kabel auflegen, Steuerleitung auflegen.
– Löseventil betätigen.
– Motor starten, Bremse lösen, abfahren.
Bei nächster Gelegenheit das Ventil tauschen. Der Fehler war dem Werkstattmeister bekannt, tritt öfter auf.

Liebe Betreiber des Autohofes Werneck an der A70,..

mich habt Ihr heute das letzte mal gesehen.
Ich habe in Werneck abgeladen und schon auf der Fahrt zur Abladestelle gesehen, dass ich dort am Autohof bequem einkaufen kann, also fuhr ich nachdem ich fertig war dort rüber und parkte gemütlich in der Nähe der Ausfahrt auf dem fast leeren Parkplatz ein. Ausser mir befanden sich noch ein Wohnwagengespann und etwa 10 LKW auf der großen Fläche. Ich hatte gerade erst die Handbremse eingelegt, als ein Parkwächter auf mich zukam und von mir Gebühren kassieren wollte. Auf meinen Einwand hin, dass ich auf Toilette gehen und einkaufen wolle und in 20 Minuten wieder weg sei, wurde ich mit dem Hinweis, dass ich Parkgebühren zahlen solle oder verschwinden, dort verscheucht.
Wir, die dafür Sorgen, dass Ihr, liebe Autohofbetreiber, alles für Euren täglichen Bedarf bis an die Tankstellentür geliefert bekommt, dürfen bei Euch nicht halten, um Essen und Getränke zu kaufen? Das kanns wohl kaum sein. Wäre der Parkplatz jetzt proppenvoll gewesen, hätte ich vielleicht noch Verständnis aufgebracht, wenn man mich höflich darum gebeten hätte, mir doch einen Platz im Gewerbegebiet zu suchen..
Ich werde jedenfalls nie wieder bei Euch halt machen..

220V im LKW sind für mich ein Muss. Der Spannungswandler findet im MAN bequem hinter dem Beifahrersitz Platz, von da geht es dann mit 220V auf meinen Drucker, mit dem ich meine Aufträge und Frachtbriefe ausdrucke.
Das Kabel lässt sich gut in dem ohnehin vorhandenen Kabelkanal zum Sicherungskasten führen. Dazu müssen die beiden Plastikteile des Trittbretts demontiert werden.
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Im Fußraum befindet sich am Ende des Kanals ein Loch, durch dass sich das Kabel bequem nach oben in den Sicherungskasten schieben lässt.
In dem geöffneten Sicherungskasten befindet sich in Kniehöhe eine Querstrebe, die ein wenig beim Herausdrehen der Anschlussplatte stört, also demontieren wir sie einfach.
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Das Panel oben mit den Sicherungen und Relais wird durch 2 Schrauben auf der rechten Seite fixiert.
schraube
Die untere Schraube hier im Bild. Es ist ein passender Torx im Bordwerkzeug. Nicht fallen lassen, sonst geht das Gefummel unten im Dunkel los ;).
Wenn das Panel herausgedreht ist, könnt Ihr die Anschlüsse sehen. Der Pluspol wird an der Anschlussplatte links montiert. Dort ist normalerweise noch ein Gewindestab frei, Ihr braucht also eine selbstsichernde Mutter M6, dann könnt Ihr dort auflegen. Hier sieht man auch den Sicherungshalter links im Bild.
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Den Minuspol greifen wir an der Rückwand des Sicherungskastens ab, dort laufen etliche Kabel auf 2 Gewindestäbe. Vorsichtig die Mutter lösen, Kabelschuh drüber und wieder richtig festziehen. Nicht vergessen, das Stück Schlauch wieder überzustülpen!
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Danach das Panel wieder reindrehen, die beiden Schrauben wieder setzen, den fliegenden Sicherungshalter bestücken und den Querträger wieder einschrauben. Nun noch den Sicherungskasten schliessen und fertig ist die Laube.
Bitte ordentliche Kabelschuhe verwenden, keine Parasiten (Stromdiebe) und das Ganze auch vernünftig absichern. 2m Kabel 2×2,5mm² + Sicherungshalter kosten 7,95 bei Europart, das bringt keinen an den Rand des finanziellen Zusammenbruchs und verhindert im Zweifelsfalle Fahrzeugbrände.

Chinesen bremsen nicht..

Anders lässt sich deren Ladungssicherung jedenfalls nicht erklären und so im Nachhinein betrachtet bin ich ziemlich froh, dass ich ebenfalls keine Gefahrenbremsung machen musste, sonst hätte ich wohl Besuch bekommen.
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Das ist das Innere eines 40′-OpenToppers nach dem Öffnen. In den Kisten befinden sich 25t Edelstahlrohre. Die Kisten stehen Stahl auf Stahl übereinander ohne ARM oder Gurte in der Mitte des Containers. Die Stropps, die man dort sieht, sind zum Anheben gedacht, um die Kisten mit einem Kran oben raus zu bekommen. Hier befindet sich die Kamera hinter dem Gitter, was zur Ladungssicherung angebracht wurde. Hinten sieht man das vordere Gitter.
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Die Gitter sind mit Stahlseilen, die mit Kauschen zusammengequetscht wurden, an den Zurrösen des Containers befestigt. Der Gedanke ist gar nicht mal schlecht, aber:
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Vorne und Hinten waren jeweils fast 2m Platz bis zu den Gittern. Wenn ich voll in die Bremse gelatscht wäre, glaube ich nicht, dass die Gitter das Gewicht abgefangen hätten. Die Stirnwand des Containers ist jedenfalls definitiv nicht für so eine Aufschlagwucht gebaut, das wäre eher durchgegangen.
Ich bin heilfroh, dass nichts passiert ist. Ist ja nicht die erste böse Überraschung, die ich in ner Dose vorfinde, aber bis jetzt mit Abstand die unangenehmste.